Als ich von Zuhause auszog um zu studieren und die Welt oder wenigstens Berlin zu sehen, bekam ich von meiner Mutter ihre erste Kaffeemaschine für Filterkaffee mit. Sie war klein, rot, über 30 Jahre alt und sehr zuverlässig. Vor knapp 2 Jahren allerdings katapultierte eine aufgedrehte Katze auf Baldrian die Glaskanne auf den Boden, wo sie in tausend Teile zerbrach. Eine passende Kanne konnte ich leider nirgends mehr nachkaufen.
Also habe ich mich einmal umgesehen nach der perfekten Kaffeemaschine für meine gelegentlich aufkeimenden Kaffeegelüste. Sie sollte:
– wirklich guten Kaffee zaubern
– möglichst wenig Platz wegnehmen
– ohne Plastik sein
– einfach und ohne Spezialmittel zu reinigen sein
– möglichst energieeffizient sein
– für eine Tasse genauso einsetzbar sein wie für eine Kanne
– möglichst fair und regional hergestellt sein (keine China-Ware)
– aus Teilen bestehen, die man einzeln nachkaufen kann
– langlebig sein
– ohne Schnickschnack daherkommen
– unter 100 Euro kosten
– ohne Pads, Kapseln o.Ä. auskommen (vor allem ohne Plastik und Aluminium)
– mit jedem Kaffee funktionieren
– für schnellen Genuss sorgen und sich nicht vorher ewig aufheizen
Darf ich vorstellen: die Karlsbader Kanne, auch Bayreuther Kaffeemaschine genannt. Es gibt sie von der deutschen Porzellanmanufaktur „Walküre“ in 2 Designs; ich habe mich für die traditionelle Variante entschieden.
Diese Kaffeemaschine erfüllt tatsächlich alle oben genannten Kriterien. Sie ist aus Porzellan, kann in die Spülmaschine und macht den besten Kaffee, den ich kenne. Diese Art der Kaffeezubereitung wird bei Kaffeeverkostungen bevorzugt, weil’s einfach am besten schmeckt:
„Kaffee ohne Fremdgeschmack brühen und das reinste Aroma genießen – das erreicht nur die Karlsbader Zubereitung. Ohne Filterpapier und Siebträger löst die Kaffeemaschine mit dem durchglasierten Porzellan-Doppelsieb schonend Fette, Öle, Zucker und Säuren heraus.“ –Quelle
Einziger Nachteil: der normale, gemahlene Kaffee ist dafür viel zu feinkörnig. Man muss ihn sich also etwa in der Kaffeerösterei seines Vertrauens „grießfein“ mahlen lassen oder sich eine verstellbare Kaffeemühle zulegen. Ich habe mir eine schöne, alte Mühle auf ebay gekauft.
So brüht man den Kaffee mit dem Porzellansieb auf: http://youtube.com/watch?v=dSSfwAcAs7o&desktop_uri=%2Fwatch%3Fv%3DdSSfwAcAs7o
Tipp: das Sieb passt zufällig genau auf meinen Lieblingsbecher – das spart Geschirr 🙂
Posted by woesbeginnt on Juli 15, 2013 at 8:10 pm
Was es nicht alles gibt. 🙂 Lass dir den Kaffee schmecken.
Posted by langsamerleben on Juli 16, 2013 at 6:40 am
Merci 🙂
Posted by axara09 on September 28, 2013 at 12:50 pm
Ja stimmt, was es nicht alles gibt! Ich benutze ja seit ewig und drei Tagen eine Espressomaschine aus Edelstahl (allerdings mit Plastikgriff und Plastikdichtung). Sollte sie mal kaputt gehen, kenne ich jetzt die Alternative, danke!
Posted by sami on April 11, 2014 at 1:07 pm
Für „normalen“ Filterkaffee benutze ich einen Porzellanfilter. Schmeckt hervorragend und man kann den fertig gemahlenen Kaffee benutzen(wenn man will). Auch er erfüllt alle oben genannten Kriterien.
Posted by Mokka selber machen | langsamerleben on September 25, 2014 at 4:08 pm
[…] diesen durch ein Paar Kniffe richtig zu zelebrieren. Obwohl ich meinen Kaffee nach wie vor gern mit dieser Kaffeemaschine herstelle, ist Abwechslung auch sehr schön. Darf ich vorstellen? […]
Posted by Kat_with_no_cat on März 15, 2016 at 2:37 pm
Hier noch ein Tip:
:DDD
Nimm aber euch nur die alte „unökologische“ Glühbirne, sonnst trinkt euch ein hälfte Periodensystem mit in dem Kaffee.
Posted by Wie haltet ihr’s mit den Genussmitteln? | langsamerleben on April 24, 2016 at 6:25 am
[…] (im Bild: meine Kaffeemaschine), Tee, Schokolade, Zucker, Fleisch und Obst von weither genießen wir bewusst und in Maßen. […]