Archive for August 2013

Badebomben selber machen

Diese sprudelnden Badekugeln ähneln den LUSH- oder BOMB- Zusätzen, sind aber nicht so teuer und zudem individuell anpassbar. Sie zaubern Entspanntheit, weiche Haut und gute Laune.

Wer keine Badewanne hat, kann sie auch als prickelndes Fußbad nehmen. Dieses Rezept ist für 5 große Kugeln (für ein Vollbad reicht eine).

Ihr braucht:

200 Gramm Natron
100 Gramm Zitronensäure
150 Gramm Salz
8-12 Esslöffel Olivenöl
Nach Belieben 30 Tropfen ätherisches Öl oder bis zu 2 Esslöffel Gewürze oder Kräuter, getrocknete Blüten, Instantkakao oder eine Teemischung…

Die trockenen Zutaten in einer Schüssel gut mischen. Das Olivenöl mit dem ätherischen Öl mischen und nach und nach zu den trockenen Zutaten geben, bis ein knetbarer, nicht allzu öliger Teig entsteht. In Formen drücken (hier gehen Silikonformen gut) oder zwischen den Händen feste Bälle daraus formen. Gut 2 Tage ruhen lassen, bis die Masse hart und trocken ist. Innerhalb von 2 Monaten aufbrauchen und trocken lagern. Sie werden zwar nicht „schlecht“, sprudeln aber mit der Zeit immer weniger.

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Tipp: gleich Duschöl dazu machen!

Ein Wort zu Laugenstein

Laugenstein – auch als Natriumhydroxid (NaOH) oder Seifenstein bekannt – wird zur Seifenherstellung eingesetzt und besteht aus etwa 3 Teilen Ätznatron und 2 Teilen Soda (Quelle). Gut verschlossen und trocken gelagert hält es sich sehr lange. In Glas oder Aluminium kann man es allerdings nicht lagern, weil es sich dort „durchfressen“ würde…

Haarseife, Kernseife, Handseife, Körperseife: diese schönen Dinge kann man mit Laugenstein herstellen. Es ist einiges an Planung und Vorsichtsmaßnahmen geboten, bevor man mit dem sieden von handgemachten Seifen beginnt.

Man bekommt Laugenstein in Apotheken und manchen Drogerien in Plätzchen-, Perlen- oder Kristallform. Diese Kristalle sind ätzend und sollten immer ausser Reichweite von Kindern, Haustieren und neugierigen Besuchern aufbewahrt werden, da schon Kleinstmengen schwere innere Verätzungen zur Folge haben können (Quelle). Ein solcher Kristall ist schnell inhaliert oder „mal probiert“, was gefährliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Auch bei Hautkontakt kann aber ein einziger Kristall schon zu kleinen Löchern im Gewebe führen – Augen, Nase, Mund und Hände schützen! Schnelle Abhilfe schafft Essig, der dringend offen herumstehen sollte, wenn ihr Seife sieden wollt. Dieser neutralisiert die Lauge.

Wer mit Laugenstein arbeitet, sollte grundsätzlich Handschuhe, Mund- und Augenschutz tragen, um Verätzungen zu vermeiden und nur an einem gut belüfteten Ort (Terrasse, Hofeinfahrt, Garten) und mit Arbeitskittel damit hantieren. Pingeligste Aufräumarbeit und absolute Vorsicht sind dabei Gebot. Babysitter organisieren, Haustiere wegsperren, Telefon ausstecken, Handy aus, Postbote ignorieren. Lasst euch nicht ablenken, nehmt euch viel Zeit – oder lasst es lieber ganz bleiben.

Laugenstein wird immer in das kalte Wasser gegeben, niemals anders herum – ansonsten gibt es eine Explosion und dieses ätzende Zeug fliegt euch noch entgegen…

Die erste Seife ist immer eine Überwindung und sollte nur dann gemacht werden, wenn alles gut vorbereitet ist und jemand dabei ist, der einem helfen kann. Wem das zu gefährlich scheint – und das ist kein Grund, sich zu schämen! – sollte sich seine Seife lieber kaufen oder fertige Seife veredeln.

Spülmittel reloaded

Ich hab es jetzt doch geschafft, mich von den Kisten kurz loszuschütteln und das Handspülmittel zu überarbeiten. Ihr findet es hier: https://langsamerleben.wordpress.com/2013/04/16/spulmittel-und-flussigseife-selber-machen/

Ich krieche jetzt zurück in meinen Karton, bald ist Umzug…

Grüße aus dem Umzugswahn

Werte Leser,

Ich verabschiede mich nun von Berlin – mit einem Ausritt auf Kamelen im Löwenberger Land, wie sich das gehört – und ziehe nach Rheinland-Pfalz. Ihr werdet also in nächster Zeit wenig von mir hören, doch ich beantworte nach wie vor gern eure Kommentare. Wenn ich mich erst einmal etwas eingelebt habe, kehre ich mit gewohnter Schreibfreude zurück. Vieles steht an: darunter Seife sieden, Weihnachtsgeschenke vorbereiten, Kastanien sammeln, das Handspülmittel optimieren, Tafelfarbe und Sekundenkleber selber machen, wasserfeste Wimperntusche anrühren und Socken stricken…

Bis bald,

langsamerleben

Geschirrspülmittel selber machen

Dies ist ein ziemlich alter Post mit einer entsprechend verjährten Rezeptur. Meine neue, verbesserte Rezeptur für selbstgemachtes Maschinengeschirrspülmittel findet ihr hier.

Als ich nach Geschirrspülmittel ohne bedenkliche Substanzen, Plastikverpackungen und falsche Versprechungen (selbst vermeintlich naturfreundliche Tabs wie von DMs Eigenmarke sind in wasserlöslichem Polyvenylalkohol – also Plastik – verpackt) gesucht habe, bin ich wieder einmal zu dem Schluss gekommen, das Zeug lieber gleich selber zu machen.

Auf der Suche nach einem Rezept – ich wurde vor allem auf amerikanischen Seiten fündig – ist mir aufgefallen, dass viele Selbermacher die bedenkliche Substanz Borax so mir nichts, dir nichts beimengen. Borax ist laut Wikipedia als „giftig, die Fruchtbarkeit beeinträchtigend und fruchtschädigend“ eingestuft. Wikipedia ist zwar keine wissenschaftliche Seite, dennoch wollte ich sowas ungern am Essbesteck oder überhaupt im Haus haben (geschweige denn im Abwasser).

Fündig wurde ich auf http://myhealthygreenfamily.com/blog/wordpress/homemade-borax-free-dishwasher-detergent-with-secret-ingredient/.

Man braucht zur Herstellung gerade mal drei Zutaten, in jeder Drogerie zu finden:

1 Teil Zitronensäure
4 Teile Waschsoda
1 Teil Spezialsalz für Spülmaschinen*

*Bitte kein Speisesalz verwenden – Trennmittel, Rieselhilfen und Jod können die Spülmaschine ordentlich versauen.

Ich habe einfach einen kleinen Becher 4-Mal mit Soda gefüllt und jeweils 1-Mal mit den anderen Zutaten. Alles kommt dann in ein großes Glas und wird kräftig durchgeschüttelt. Wer mag, kann dann noch etwas Zitrus- oder Lavendelöl für eine nette Duftnote beim Öffnen der Maschine beimengen, ich habe aber davon abgesehen.

Das war’s! Pro Waschgang reicht 1 Teelöffel des Pulvers, 1 Esslöffel voll wenn’s richtig dreckiges Geschirr gibt. Sollten Reste am Geschirr zu finden sein, die Dosis reduzieren. Ich empfehle dazu den selbstgemachten Klarspüler und Spezialsalz zur Enthärtung. Und ja – es funktioniert enwandfrei! Auch völlig verdreckte Töpfe und Pfannen schafft es bei mir. Gesundheit, Umwelt und Portemonnaie werden es euch danken.

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Tipp: wer hiermit kein richtig sauberes Geschirr bekommt, sollte die Maschine einmal mit Zitronensäure reinigen (wie das geht, steht auf den meisten Zitronensäurepackungen). So entfernt man die Rückstände des alten Mittels, die manchmal mit dem selbstgemachten zu kleinen Klümpchen werden.

Mückenstich? Spitzwegerich!

„Für alles ist ein Kraut gewachsen“ – altes Sprichwort

Diesem Sprüchlein kann ich nur zustimmen. Spitzwegerich kennen wir alle – vielleicht nicht unbedingt dem Namen nach – aber das vielfach als „Unkraut“ beschimpfte, unscheinbare Pflänzchen ist ungemein nützlich wenn man weiß, wofür.

Wer sie nicht kennt – so sieht die Pflanze aus: http://naturmedizin.lauftext.de/img/spitzwegerich.jpg

Spitzwegerich hatte ich stets ignoriert, bis unsere Pferdewirtin vom Haras de la Nied uns darauf aufmerksam machte. Auf Bremsenstiche, Mückenstiche und brennesselgebrannte Stellen verieben, verschafft es sofortige Linderung. Mein Mann hat einmal auf ganz ungünstige Weise beim Kuchenessen eine Wespe in den Mund bekommen, welche ihn in die Zunge stach. Die Zunge schwoll an, und es hätte böse werden können – doch er erinnerte sich an den Tipp der Pferdefrau und kaute kurzentschlossen auf einigen Spitzwegerichblättern herum. Eine Stunde später war vom Stich nichts mehr zu spüren.

Praktisch, was? Da man allerdings nicht immer Spitzwegerich zur Hand hat empfehle ich euch, Öl damit anzusetzen. Das lindert wunderbar!

Ihr braucht:

Spitzwegerichblätter
Sonnenblumen- oder Olivenöl

Den Spitzwegerich waschen, abtropfen lassen und in kleine Stücke schneiden. In ein Schraubglas geben. Das Öl handwarm erhitzen und bis einen Zentimeter über den Blättern in das Glas einfüllen. An einen durchgängig warmen Ort stellen. Nach 4 Wochen das Öl abseihen, in kleine Flaschen füllen und in die Haus- und Reiseapotheke tun.

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Tipp: damit es gar nicht erst dazu kommt, empfehle ich euch meinen selbstgemachten Autanersatz.

15 Dinge…

Entrümpeln ist nicht jedermanns Sache. Nach einigen Anfragen, die auf meinen Beitrag „Krimskrams ade“ folgten, möchte ich euch hier einen kleinen Einstieg in die wunderbare Welt des Loslassens aufweisen.

Hier also eine Liste mit 15 Dingen, von denen du vielleicht zu viele hast – und wie du damit umgehen kannst.

1. Kleidung: Kaufe Second-Hand und behalte nur, was du wirklich anziehst und gut Platz hat (statt neue Regale zu kaufen lieber Luft im Schrank schaffen). Repariere, sortiere aus und spende den Rest.
2. Bücher: Wenn nicht alle ins Regale passen: so viele aussortieren, bis es geht, die Bücherei vor Ort freut sich. Brauchst du wirklich die ganzen alten Reiseführer, die Kochbücher mit den zwei netten Rezepten? Kopiere dir einzelne Seiten heraus, wenn du ansonsten auf das Buch verzichten kannst.
3. Reinigungsmittel: verschenken oder aufbrauchen. In Zukunft brauchst du nur noch 6 einfache Dinge, um deine 4 Wände blitzeblank zu putzen.
4. Dekoartikel: verschenken, wegschmeißen, spenden. Freie Flächen sind was Tolles, und so rücken Lieblingsstücke viel eher in den Vordergrund.
5. Reisegrößen: dazu habe ich hier bereits geschrieben; brauche auf, verschenke.
6. Bettwäsche: spenden, weitergeben, Quilts daraus nähen. Mehr als 2 Bezüge pro Bett braucht man wirklich nicht (es sei denn, man hat einen Bettnässer im Haus).
7. Postkarten: alte Ansichtskarten aus dem Urlaub von Freunden, Verwandten und Bekannten sind nett. Mehr oft nicht. Recyclen und die Lieblingsstücke einrahmen oder einkleben.
8. Handtücher: mehr als 3 pro Person sind überflüssig (schließlich wechselt ihr sie nur einmal die Woche aus, richtig?). Aussortierte Handtücher dem nächsten Tierheim spenden oder Putzlappen daraus machen.
9. Kosmetik: behalte nur deine Lieblingsteile, stelle sie selbst her – von Bodylotion über Rouge bis Zahnpuder – dann schätzt du sie auch mehr.
10. Küchengeräte: nur behalten, was Platz hat und wirklich gebraucht wird. Was ist mit dem Donutmaker? Dem Tischgrill? Der Brotbackmaschine? Verkaufe sie.
11. CDs und LPs: mit der Zeit ändert sich bestimmt dein Geschmack. Sieh mal nach, was du gar nicht mehr hörst.
12. Accessoires: Schmuck, Mützen und Schals, Sonnenbrillen, Hüte, Gürtel. Behalte nur die Stücke, die du wirklich trägst.
13. Becher und Gläser: man hat generell zu viele „Tassen im Schrank“, die weder zueinander passen noch genutzt werden. Dasselbe gilt für Gläser.
14. Schuhe: als Menschen haben wir nur 1 Paar Füße. Ich finde 10 Paar Schuhe schon viel.
15. Gute Vorsätze: der Crosstrainer, die Yoga-DVDs, das Trampolin im Keller, der Spanischlernkurs auf CD. Klar sind das tolle Sachen, wenn man sie wirklich nutzt. Sonst nerven sie einen nur, weil sie einen daran erinnern, dass man nicht dazu kommt. Weg damit.

Nun fallen euch bestimmt auch noch andere Dinge auf – dass ihr 30 Krawatten im Schrank zu hängen habt, die Sockenschublade überquillt, kein Mensch 4 Teekannen braucht oder die alten Zeitschriften im Bücherregal ohnehin nicht gelesen werden…

Viel Spaß dabei!

Hustenbonbons selber machen

Grippe bekommen wir alle einmal. Diese Hustenbonbons helfen gegen Heiserkeit, Husten, und Trockenheit im Mund – und schmecken zudem noch als kleine Nascherei.

Ihr braucht:

– Je ein Teelöffel oder Teebeutel Thymian, Salbei, Pfefferminz, Fenchel, Lavendel und Kamille (ihr könnt auch einzelne Kräuter weglassen und entsprechend mehr von einer anderen Sorte nehmen)
– 200 Gramm Honig, Apfeldicksaft oder Agavendicksaft (Honig hilft am besten)
– Etwas Steviapulver oder Puderzucker
– Kleine Silikonformen oder ein Backblech mit Backpapier

200 Milliliter Wasser zum kochen bringen und die Kräuter damit übergießen. 20-30 Minuten ziehen lassen, dann habt ihr einen schönen Kräuterauszug. Die Kräuter abseihen und 150 Milliliter des Auszugs mit dem Honig in einer Pfanne auf mittlerer Hitze karamellisieren lassen, dabei immer mal mit einem Holzlöffel rühren, damit nichts anbrennt. Dabei wird die Masse immer dicker und klebriger…

Nach ca. einer halben Stunde ist es so weit: die Masse schäumt und sollte schnell vom Herd genommen werden.

Den Topfinhalt in Förmchen gießen oder mit einem kleinen Löffel auf das Backpapier tröpfeln (wenn die Masse etwas abgekühlt ist, kann man sie flott zwischen den Fingern zu Kügelchen formen; dabei verbrennt man sich allerdings schnell die Finger und die einfachen, ungerundeten Tröpfchen auf dem Backpapier helfen und schmecken ebenso gut).

Sind die Bonbons völlig abgekühlt ist es sinnvoll, sie in etwas Steviapulver oder Puderzucker zu wälzen, damit sie in der Dose nicht aneinander kleben bleiben. Trocken und kühl aufbewahren. Halten sich gut 3 Monate.

Pröbchenwahn

Wenn ich einmal in einer Drogerie bin – zumeist nur, um dort Natron zu kaufen oder mir Produkte anzusehen, die ich später zuhause nachrrühre – werde ich häufig mit kreischenden jungen Frauen konfrontiert, welche sich an den Hängeregalen mit den Reisegrößen aufhalten.

„Wie süüüüüüß!“, ruft so manche entzückt, wenn sie ein Shampoopröbchen in die Höhe hält. Aufwallende Muttergefühle machen sich bemerkbar. Ich bin mir sicher, dass diese Kleinstgrößen einen reißenden Umsatz machen, obwohl sie auf ihre unscheinbare Art natürlich viel mehr kosten als die Großpackungen.

Unterwegs sind solche kleinen Packungen tasächlich praktisch. Aber was spricht dagegen, eine kleine Flasche immer wieder von der Großpackung nachzufüllen? Die Mengen an Plastikmüll, die durch solch eine „Mini-Manie“ ausgelöst werden, kann man sich kaum vorstellen. Dagegen sprechen wohl nur das geschickte Marketing der Drogeriebranche und die weiblichen Hormone…

Dann gibt es noch überall als Beigabe kleine Aluminium-Tütchen voll mit irgendwelchen Cremes und Tinkturen, die man in einer überfüllten Schublade im Bad aufhebt, „falls man sie einmal braucht“…

Diese Minimengen habe ich nun aus meinem Haushalt verbannt. Wie handhabt ihr das?

Hände-Desinfektionsmittel selber machen

Händedesinfektionsmittel. Ich finde es in den meisten Fällen überflüssig. Wenn man aber unterwegs nur ein gammeliges Bahnhofsklo zur Verfügung hat, ist es gar nicht so verkehrt. Nur deswegen gleich mit Chemiekeulen wie Sagrotan daherkommen, die auch noch die Haut trocken und gereizt machen? Nö. Also selber machen.

Ihr braucht:

4 Esslöffel Aloe-Vera-Gel
1 Esslöffel Vodka
5 Tropfen Teebaumöl

Alle Zutaten mischen. In einem kleinen Schraubglas aufbewahren.