Autark leben. Ein Traum. Wissen, wo Dinge herkommen. Was drin ist. Wofür es wirklich gut ist. Als stadtansässige Freiberuflerin mit Familie stoße ich schon mal an meine Grenzen: Zeit. Platz. Geld. Wissen.
Doch es gibt ein Paar Schritte, die jeder tun kann, um etwas unabhängiger zu leben – macht euch also etwas frei von dem ganzen Konsumterror, dem wirtschaftlichen Druck, gesellschaftlichen Zwängen. Vielleicht ist ja in meiner Liste auch was für dich dabei – für ein „langsameres“ Leben:
1. Schaff deinen Fernseher ab. Klebe an deinen Briefkasten den Hinweis, dass ihr keine Werbung eingeworfen bekommen wollt. Bestelle Modezeitschriften, Bestellkataloge und Fashion-Newsletter ab. Das spart Papier, Geld und Versuchungen.
2. Baue deine eigenen Lebensmittel an. Ob Basilikum auf der Fensterbank, Tomaten auf dem Balkon oder ein eigener Gemüsegarten – hier kann fast jeder etwas tun. Und es macht Spaß!
3. Lerne Handarbeit und Handwerk schätzen und lerne selber Nähen, Stricken, Sticken, Häkeln, Töpfern… oder zumindest, wie man einen Knopf annäht. Geh mit den Stiefeln zum Schuster, lass deine Scheren nachschleifen, klebe den kaputten Becher mit selbstgemachtem Sekundenkleber.
4. Lerne deine Nachbarn kennen. Wer weiß, wann du einmal eine Tasse Mehl, eine helfende Hand oder einen guten Rat von Ihnen gebrauchen kannst.
5. Geh auf die Suche nach essbaren Wildpflanzen. Das ist kostenlos und abenteuerlich. Nimm jemanden mit, der sich auskennt, besuche einen Kurs oder lege dir ein gutes Buch zum Thema zu. Wie wäre es mit Löwenzahnpesto oder Brenesselgemüse?
6. Verzichte auf Überflüssiges: Brotbackmaschine, Donut-Maker, Kartenmischmaschine. Hier sind ein Paar Tipps, die dir beim Ausmisten helfen können.
7. Improvisieren und Umfunktionieren: eine leere Weinflasche wird zur Teigrolle, verbogene Gabeln zu Schubladengriffen, Wollreste zu Kissenfüllungen.
8. Selber machen statt kaufen. Oft sind die selbstgemachten Dinge besser, günstiger und zuverlässiger, ob Möbel oder Wundschutzcreme.
9. Energie sparen. Sammle Regenwasser, um deinen Garten zu bewässern. Trockne Kleider nur an der Luft. Sieh zu, dass deine Wohnung richtig isoliert ist und setze öfter mal Kerzen ein. Wer es noch weiter treiben will und kann legt sich Solarzellen, einen Solarofen, ein Windkraftwerk, eine Komposttoilette oder andere Dinge gekauft oder selbstgemacht zu.
10. Klug investieren, vernünftig sparen – hier ist meine Liste von 101 nachhaltigen Sparstrategien. Ich kann es mir nicht leisten, billige Qualität zu kaufen. So investiere ich lieber in hochwertige Dinge (bevorzugt gebraucht) und wäge genau ab, ob ich etwas brauche oder nicht. Das halte ich mit Wohnungseinrichtung, Kleidung, Technik, Musikinstrumenten usw. so.
11. Lebe gesund. Mache Sport, iss Gemüse und Obst, viel Rohkost, wenig tierische Produkte und wenn, dann vernünftiges Fleisch. Trink vor allem Wasser. Hör auf zu rauchen. Drossel deinen Koffein-, Zucker-, Weißmehl- und Alkoholkonsum. Putz dir die Zähne.
12. Nimm dein Fahrrad, geh zu Fuß, sattel dein Pferd. Oder nimm wenigstens den Bus.
13. Füll die Speisekammer auf. Kaufe beim Bauern Säckeweise Kartoffeln, Zwiebeln, und was du noch gut lagern kannst. Stelle Apfelessig, Marmelade, Liköre, Cremes und Salben, Seife, Reinigungsmittel und was du sonst noch so brauchst selber her. Wer einen eigenen Garten hat: Einfrieren, dehydrieren, einwecken.
14. Verzichte auf Plastik und Aluminium, soweit du kannst. Das schont nicht nur deinen Geldbeutel, die Umwelt, deine Gesundheit, deinen Mülleimer und die Ressourcen, sondern auch deine Kinder und Kindeskinder.
15. Finger weg von Einwegprodukten: Papiertaschentücher, Küchenrolle, Windeln, Damenhygiene, Wattestäbchen. Das alles kostet Geld, wertvolle Ressourcen und Lebensräume. Suche nach Alternativen. Ganz Mutige schaffen auch das Klopapier ab und ersetzen es durch Lappen oder einem Bideteinsatz für’s Klo.
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