Archive for Januar 2015

Puddingpulver selber machen

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Diese Anleitung ist mit die einfachste in meinem Repertoire. Ich gebe ja zu, auch einmal zu den Puddingpulverkäufern gehört zu haben. Ihr braucht die überteuerten Tütchen aber nie wieder in euren Einkaufskorb zu legen. Zur eigenen Herstellung braucht ihr zunächst einmal Speisestärke. Dann könnt ihr herrlich variieren. Hier ein Paar Anregungen für ein schnelles Geschenk oder als Füller für den Vorratsschrank.

 

Ihr braucht für:

Vanillepudding: 80 Gramm Speisestärke und 1 Messerspitze gemahlene Vanille (hab ich im DM gefunden)

Schokoladenpudding: 80 Gramm Speisestärke und 1 gestrichener Teelöffel Kakaopulver (Schokoliebhaber nehmen etwas mehr und dazu Schokoraspel)

Mandelpudding: 80 Gramm Speisestärke, 1 Esslöffel geriebene Mandeln, beim Kochen kommt ein Teelöffel selbstgemachter Amaretto dazu

Weihnachtspudding: 80 Gramm Speisestärke, ein halber Teelöffel Zimt, eine Prise gemahlene Nelken, eine Prise gemahlene Vanille

Mohnpudding: 80 Gramm Speisestärke, eine Prise getrocknete, geriebene Orangenschale (Bio), ein gestrichener Esslöffel gemahlener Mohn

Zitronenpudding: 80 Gramm Speisestärke, eine Messerspitze getrocknete, geriebene Zitronenschale (Bio)

Alle Zutaten in ein luftdicht schließendes Gefäß geben, schütteln, beschriften. Herrlich, oder? Das selbstgemachte Puddingpulver wird genau wie das Gekaufte verwendet; für 500 Milliliter Milch oder pflanzliche Milch nehmt ihr davon:

40 Gramm für Pudding

25 Gramm für Creme

15 Gramm für Soße

Zur Hilfe: Ein leicht gehäufter Esslöffel sind ungefähr 10 Gramm. Ihr könnt den Pudding beliebig mit Honig, Stevia, Birkenzucker, Apfeldicksaft oder Zucker süßen. Für einen halben Liter Flüssigkeit werden oft 20 Gramm Zucker empfohlen. Wie sonst auch gebt ihr die Milch bis auf einen kleinen Rest in einen Topf und lasst ihn unter ständigem Rühren auf mittlerer Hitze aufkochen. Das Pulver wird in die restliche Milch eingerührt. Wenn die Milch kocht, Topf vom Herd nehmen, das Pulver und das bevorzugte Süßungsmittel unterrühren, in Schälchen oder eine kalt ausgespülte Form geben, abkühlen lassen (oder sich die Schnute am heißen Pudding verbrennen). Herd ausmachen nicht vergessen. Und frisches Obst, denn was ist Pudding ohne Obst?

Keine Geschmacksverstärker, keine Farbstoffe, keine Konservierungsstoffe, keine komischen Es oder andere fragwürdige Zusatsstoffe. Ausserdem viel leckerer als das Gekaufte. Versprochen.

 

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Apfel-Honig-Balsam selber machen

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Hier ist wieder einmal ein ganz schnell zusammengerührtes Rezept. Die Idee dazu hatte ich nach einem Bioladenbesuch – da kostete die Flasche allerdings gut 4 Euro. Für ein paar Cent könnt ihr diesen Essigbalsam selber machen. Er ist für Salate herrlich, aber auch für Leute, die zwar die Vorteile von Apfelessig nutzen wollen, ihn aber nicht ungesüßt herunterbekommen. Ist übrigens auch fein als Mitbringsel.

 

Ihr braucht:

150 Milliliter Apfelessig (ich nehme meinen selbstgemachten)

30 Gramm Honig (oder eine vegane Alternative, wie Apfeldicksaft)

 

Beide Zutaten in eine Flasche füllen, schütteln. Vor Gebrauch nochmal schütteln. Nach Belieben mit Kräutern und Gewürzen abrunden (etwa geriebene Zitronenschale, Ingwer und Thymian)

Hefepastete selber machen

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Ich bin auch als Gelegenheitcarnivor ein Fan von veganer Hefepastete. Lecker, gesund, und eine schöne Abwechslung aufs Brot. Ich bin allerdings kein Fan von dem, was man in Geschäften findet: Kleine Töpfchen aus Plastik oder Aluminium zu Höchstpreisen, zumeist mit Palmöl als Hauptzutat. Kaufen? Nö. Aufstriche selber machen! Das hier ist eine Art Basisrezezept. Schmeckt, kann aber gern aufgepeppt werden durch Gewürze, Kräuter, Oliven, Antipasti, gebratenes Gemüse, Senf, Sojasoße, Ajvar, Tomatenmark, Pesto…

Ihr braucht:

100 Gramm Kokosöl (evtl. desodoriert)

100 Gramm Zwiebel(n)

1 leicht gehäufter Teelöffel gekörnte Gemüsebrühe (ich nehme meine selbstgemachte)

2 mittelgroße, gekochte Kartoffeln (etwa vom Vortag)

150 Milliliter Wasser

40 Gramm Hefeflocken (die von Dr. Ritter sind bloß in Pappe verpackt)

 

Die Zwiebeln schneiden und im Öl anbraten. Die Kartoffeln würfeln, dann alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit dem Püreristab zermusen. Warten, bis die Pastete fest wird. Ungeduldige stellen sie in den Kühlschrank, sehr Ungeduldige kurz ins Gefrierfach. Gekühlt aufbewahren und innerhalb von drei Tagen aufbrauchen (oder einfrieren).

Tipp: wem Kokosöl zu teuer ist oder wer es nicht bekommen kann, ausserdem kein Veganer ist, der kann stattdessen Ghee nehmen (hier meine Anleitung zum selber machen).

Seidige Fussbutter selber machen

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Bei uns zuhause wird viel gewandert, geklettert und geritten, was ganz herrlich ist. Wir laufen auch viel barfuß und das auch gern im Wald. Allerdings muss man häufig mit etwas lädierten Füßen am Abend rechnen. Eine meiner ersten selbstgerührten Salben war entsprechend eine Fussbutter (schaut mal hier); die war zwar nicht besonders schick, erfüllte aber ihren Zweck.

Diese Butter hingegen riecht gut, hat eine wunderbare Konsistenz und zieht schön ein. Shea-, Kokos- und Kakaobutter sorgen für eine reichhaltige, pflegende Creme; Pfefferminz kühlt die Füße, Latschenkiefer lindert Schmerzen, Lavendel beruhigt, Teebaum schützt vor Entzündungen und Zitrone unterstützt die Zirkulation. Für geschwollene, gereizte, überlastete Füße eine Wohltat. Sie ist vegan und schnell herzustellen. Auch für strapazierte Füße in der Schwangerschaft kann ich sie mir gut vorstellen.

 

Ihr braucht:

50 Gramm Shea Butter

25 Gramm Kokosöl

25 Gramm Kakaobutter

10 Tropfen ätherisches Pfefferminzöl

20 Tropfen ätherisches Latschenkieferöl

10 Tropfen ätherisches Lavendelöl

10 Tropfen Teebaumöl

10 Tropfen ätherisches Zitronenöl

 

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Das Kokosöl in Wasserbad zum Schmelzen bringen. Sheabutter und Kokosöl in eine Schüssel geben, die ätherischen Öle und die geschmolzene Kakaobutter hinzugeben, alles gut mit dem Schneebesen oder einem Handrührgerät aufschlagen. Die Mischung stehen lassen und immer wieder einmal aufschlagen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist (irgendwo zwischen Quark und Schlagsahne). Quirle bitte nicht ablecken.

Tipp: Zunächst Duschen gehen oder ein Fußbad machen, dann die Füße mit einem Bimsstein behandeln, rasch die Creme auftragen und Socken drüberziehen. Schlafen gehen. Am nächsten Morgen über weiche, glückliche Füße freuen. Wem das an Pflege nicht reicht, dem empfehle ich meine selbstgemachte Schrundensalbe.

Neujahrsfreuden

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Manchmal hat man einfach Glück. Erinnert ihr euch an meinen Post vom 13.09.2014, in dem ich unsere momentane Wohnsituation beschrieb? Ich erträumte uns ein anderes Zuhause: „Draussen gackern Hühner, surren schwarze Honigbienen durch den Kräutergarten, Laufenten beseitigen schnatternd die Nacktschnecken des Gemüsebeets.“ Eure Reaktionen haben uns sehr gerührt: Kommentare, Emails, Anrufe. Es ist schön zu merken, dass Menschen an unsere Träume glauben – auch wenn sie uns nie begegnet sind und ich hier wenig Privates von mir gebe.

Träumen lohnt sich: Es ist zwar kein Winzerhaus, es gibt auch keinen alten Baumbestand oder Platz für Islandpferde, aber dennoch haben wir ein kleines Paradies zur Miete gefunden. Ein gemütliches, im 19. Jahrhundert gebautes Haus mit Platz zur beruflichen und privaten Entfaltung. Mit Hobbykeller, Dachboden, großem Garten, Hühnerstall. Mitten in der Stadt und doch ländlich gelegen, mit Familie in der Nachbarschaft, sogar günstiger als unsere jetzige Wohnung. Im Frühling können wir einziehen (daher auch das sehr unwinterliche Foto zu Postbeginn).

Sicher wird es wieder ein spannendes Jahr – dies ist ein wunderschöner Auftakt!