Archive for März 2016

Sauerteig selber machen

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Ein schöner Sauerteig: Grundstock für wunderbares Brot und zudem aus zwei Zutaten sehr einfach selber herzustellen. Echter Sauerteig ist mit den traurigen Tütchen aus der Backabteilung nicht zu vergleichen und kann, solange er ordentlich versorgt wird, über Generationen weitergegeben werden.

Wir fingen unsere Brotbackodyssee damals mit einem klassischen Hermann an der mit Mehl, Zucker, Milch und Hefe versorgt werden wollte. Das ganze erwies sich für uns leider als völlig unpraktikabel, zumal uns das entstandene Brot nicht wirklich geschmeckt hat. Ein lieber Dank geht hier trotzdem an Rike, die uns diesen Hermannteig einmal mitbrachte.

Es musste jedenfalls eine andere Lösung her, zumal Brot nicht gleich Brot ist und wir gewisse Ansprüche daran haben: vollwertig, lecker, bio und bitte nicht zu teuer oder aufwändig in der Herstellung.

Aus Roggenmehl und Wasser haben wir schließlich nach einer einfachen Anleitung im Netz selber veganen Sauerteig hergestellt: http://www.brotguru.net/grundlagen/sauerteig-selber-machen

Ist der Sauerteig erstmal fertig, also blubberig und herrlich sauerteigig wie in obigem Foto, kann man ihn bis zu 4 Tage im Kühlschrank lagern, ohne dass er versorgt werden muss. Man kann ihn auch einfrieren (was wir zwischendurch immer machen, aber einige raten davon ab, weil der Sauerteig irgendwo ein Lebewesen ist und das Einfrieren nicht unbedingt unbeschadet übersteht) oder auch trocknen. Wie das geht, könnt ihr hier nachlesen: http://experimentselbstversorgung.net/sauerteig-backup/.

Nachdem unser Roggenmehl alle war haben wir mit unserem Mehl für alles, Dinkelvollkornmehl, den Teig weiter gefüttert, was wunderbar geht. Ob man den Teig direkt damit ansetzen sollte, weiß ich allerings nicht. Vielleicht fehlt Dinkel die nötige Säure.

Wenn der Sauerteig die ersten Tage des Reifeprozesses hinter sich hat, könnt ihr damit backen. Vor dem Backen schaut ihr einen Tag vorher im Rezept nach, wie viel Sauerteig dafür benötigt wird, und fügt entsprechend Mehl und Wasser zu. Braucht ihr zum Beispiel 1 Kilo Sauerteig, mischt ihr 500 Gramm Mehl und 500 Gramm Wasser zu. Dann muss der Teig 24 Stunden ruhen dürfen. Vor dem Backen nicht vergessen: wieder 100 Gramm Sauerteig von der Gesamtmenge abknapsen, um den Sauerteig zu erhalten.

Nach ca. 3 Monaten ist der Teig bei regelmäßiger Pflege reif genug, dass man keine weiteren Backtriebmittel braucht. Bis dahin empfehle ich die Zugabe von etwas Hefe (frisch oder Trocken) – pro 500 Gramm Mehl einen halbe Tüte oder einen halben Würfel. Sauerteig wird mit der Zeit immer feiner. Manche Bäckereien verkaufen ihn auch, viele weigern sich jedoch, weil er ihnen so kostbar ist. Verstehe ich.

In den nächsten Tagen werde ich euch unser einfaches Rezept für veganes Sauerteig-Vollkornbrot mit Leinsamen vorstellen, das euch hoffentlich genauso gut schmeckt wie uns.

Hefepastete ohne Kokosöl selber machen

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Dies ist mein zweites Rezept für selbstgemachte Hefepaste. Mein Ursprungsrezept (hier) war zwar vom Endprodukt etwas fester, aber ich möchte jetzt vom Kokosöl wegkommen und auf regionale Varianten zurückgreifen. Entstanden ist eine Paste, die den gekauften Hefepasteten aus dem Bioladen geschmacklich noch näher kommt, allerdings eher die Konsistenz von festem Joghurt hat. Ich mag sie sehr gern, und ihr könnt sie beliebig abwandeln und erweitern. In obigem Foto habe ich eine Handvoll schwarze Oliven beigemengt.

Der Brotaufstrich ist vegan, glutenfrei, eifrei, plastikfrei, günstig und schnell in der Herstellung und ziemlich lecker.

Ihr braucht:

200 Gramm Wasser

50 Gramm Sonnenblumenöl

300 Gramm gekochte Kartoffel

100 Gramm Zwiebel, klein geschnitten

1-2 TL Kräutersalz oder gekörnte Gemüsebrühe

100 Gramm Hefeflocken

Die Zwiebelstückchen in etwas Öl leicht anbraten, mit allen anderen Zutaten in eine Schüssel geben und mit einem Pürierstab zermusen. Weitere Zutaten (Kräuter, Gewürze, Antipasti, Tomatenmark, Ajvar…) nach Lust und Laune untermischen.

Die Paste lässt sich gut einfrieren, kann aber beim wieder Auftauen eine leicht andere (festere) Konsistenz bekommen.

Umstrukturierung – wo fängt man an?

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Neulich erreichte mich ein Kommentar mit der Bitte um Tipps zur „Umstrukturierung“, wodurch ich an unseren eigenen, bisher zurückgelegten Weg denken musste.

Ich kann und möchte da niemandem etwas vorschreiben. Wo man hin möchte, ist schließlich eine sehr subjektive Angelegenheit und ich bin da keinesfalls wertend. Rückblickend kann ich sagen: Für uns war 2012 war ein ziemlich turbulentes Jahr. Turbulent im Sinne von emotional, finanziell, wohnungstechnisch und überhaupt. Ich hatte die große Sehnsucht, „auszusteigen“ – wusste nur nicht genau, was ich damit meinte. Nach Kanada auswandern? Im Bauwagen wohnen?

Ich hatte als freiberufliche Künstlerin derbe Rückschläge einstecken müssen und viel Zeit zum Nachdenken, Lesen, Recherchieren. Schrieb einen Kurzkrimi, der einen Preis gewann und durch einen kleinen Verlag veröffentlicht wurde. Dachte, mir würde es ganz gut tun, einen Blog zu schreiben oder soetwas. Aber zu welchem Thema? Gab es nicht zu allem und jedem schon einen Blog?

Mit dem Film „Plastic Planet“ fing es damals so langsam an, dass wir so etwas wie Umstrukturierung betrieben. Nach zwei Wochen Plastikfasten hatten wir schon die ein oder andere Priorität in Frage gestellt und begaben uns auf unseren Weg des Umdenkens (der im Übrigen nie abgeschlossen ist). Putzmittel wurden aussortiert und durch selbstgemachte Reiniger ersetzt, Krempel wurde aussortiert, Salben gerührt und der Blog hier ins Leben gerufen, alles zunächst sehr zaghaft. Aussteigen aus dem eigenen „Gefangen-sein“ des Alltags war angesagt.

Heute, vier Jahre später, stehen wir an einem ganz anderen Punkt: renoviertes altes Haus mit großem Garten statt schimmelanfälliger Hauptstadt-WG. Berufliche Klarheit, in diesem Falle: jeder von uns hat mehr oder weniger eine halbe Stelle, wodurch wir unser Auskommen und viel Zeit als Familie haben. Wir helfen regelmäßig auf einem kleinen Reiterhof aus und bekommen gratis Reitunterricht, engagieren uns in Politik und Flüchtlingshilfe, halten Kontakt zu Freunden und Familie, die uns emotional mehr geben als sie uns nehmen.

Ich habe die Erfahrung gemacht: wenn man an einem Punkt anfängt, sein Umfeld, seine Gewohnheiten, sein Zusammenleben zu hinterfragen, kommt alles andere irgendwie hinterher. Da ist sicher für jeden ein anderer Weg wichtig und richtig; der eine schaut zunächst in seine Schreibtischschublade, der andere sucht sich ein neues Hobby. Was Umstrukturierung genau ist und was für ein Ziel dahinter steckt, muss jeder für sich entscheiden. Gewiss ist nur: es ist ein nie endender Prozess und keinefalls ohne Stolpersteine, aber lohnenswert.

Wundschutzcreme mit Heilkreide selber machen

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Ich habe mir vor Jahren eine Wundschutzcreme ausgedacht, mit der ich ganz zufrieden bin (den Post dazu findet ihr hier). Wirklich roten Hintern kann man damit aber nicht gut helfen – zu viele Tomaten genascht und schon muss eine gekaufte Creme her, weil die selbstgemachte Wundschutzcreme nicht ausreicht. Es musste also eine Änderung her. Da die alte Rezeptur aber vielen mit Hautproblemen wie Neurodermitis helfen konnte und als tagtägliche Windelcreme gute Dienste leistet, habe ich sie auf dem Blog gelassen.

Erfreulicherweise bin ich vor kurzem Tante geworden und habe die alte Rezeptur nach etwas Recherchearbeit um eine Zutat ergänzt, welche rote Hintern schnell heilen lässt – ganz ohne Zinkoxid, was immerhin als wassergefährdend gilt (Quelle) und häufig mit Nanopartikeln versetzt wird (Quelle). Die Creme habe ich schon „am Objekt“ testen lassen und siehe da: nun sind rote Hintern passé.

Für Heilkreide habe ich mich entschieden, weil sie entzündungshemmende Eigenschaften hat (Quelle) und sich ganz fein mit der flüssigen Wundschutzcreme zu einer homogenen Masse verrühren lässt. Die Creme ist sehr ergiebig, zieht schnell ein und riecht schön nach Kräutern und Honig.

 

Hier nun mein etwas erweitertes Rezept für selbstgemachte Wundschutzcreme, die auch mit Stoffwindeln gut zu nutzen ist.

 

Ihr braucht:

 

75 Gramm Wollwachs anhydrid ohne Paraffin oder Pestizide

8 Gramm reines Bienenwachs

je 50 Milliliter Lavendel– und Kamillenöl und 100 Milliliter Calendulaöl (nicht das ätherische!)

5 Tropfen Teebaumöl

1 leicht gehäufter Teelöffel Heilkreide (ich habe Dreikronen- Heilkreide genommen)

Gläschen oder Töpfchen

 

Alle Zutaten bis auf das Teebaumöl und die Heilkreide sanft erwärmen (vorsichtig unter häufigem Rühren im Topf oder Wasserbad), bis alles geschmolzen ist. Den Topf vom Feuer nehmen, das Teebaumöl und die Heilkreide mit einem Schneebesen gut unterrühren, bis eine homogene Masse entstanden ist, und noch heiß in die Gläschen füllen.

Kleine Behälter und saubere Finger beim benutzen der Creme sind wichtig, damit sich keine Bakterien einnisten können. Nicht angebrochene Töpfchen halten sich einige Jahre. Bei sehr heißen Temperaturen wird die Creme wieder flüssig, was der Wirkung zwar keinen Abbruch tut, bei nicht dicht genug schließenden Behältern aber für eine Sauerei in der Wickeltasche sorgen kann.

Wer nicht so viele Zutaten zur Hand hat oder es etwas einfacher mag, dem empfehle ich meine selbstgemachte Ringelblumensalbe als einfache Wundschutzcreme.

Seife: warum ich nicht mehr selber siede

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Im Lauf des Selbermachens habe ich mich mit verschiedenen Siedeverfahren auseinandergesetzt und richtige Berge an selbst gesiedeter Seife hergestellt – häufig aus Fetten und Ölen, die aus der Lebensmittelrettung stammten. Wer sich auch mit der Herstellung von Seife beschäftigen möchte, dem sei Vorsicht, Sorgfalt und diese Seite ans Herz gelegt: http://www.naturseife.com.

Es hat mir wirklich großen Spaß gemacht und es war auch schön, immer mal eine neue Seife verschenken zu können, trotzdem habe ich, nachdem ich den Rest der Lauge aufgebraucht habe, nicht vor, die Seifenproduktion weiter zu betreiben. Warum nicht?

Sicherheit

In den letzten 3 Jahren, seit ich diesen Blog betreibe, haben wir immer mehr Giftstoffe aus dem Haus verbannt. Es ist geradezu gruselig, mit kleinen Kindern und Haustieren soetwas ätzendes wie Seifenlauge im Haus zu haben, zumal beim Sieden auch einmal ein Spritzer daneben gehen kann und unbedingt jeder noch so winzige Krümel danach wieder weggeputzt werden muss. Einmal habe ich mir auch die nötige Ruhe nicht gegönnt und habe vor lauter geistiger Umnachtung im Alutopf die Lauge angerührt – die ganze Küche war in null komma nix voll mit beißendem Qualm und anschließend hingen überall die Aluminiumsalzkristalle, gruselig! Da eliminiere ich lieber solche Gefahrenquellen (auch wenn mir soetwas sicher nicht nochmal passiert).

Abfall

Laugenstein bekommt man nur in Plastikverpackungen und zwar durchaus auch in Großgebinden, aber häufig nicht einmal im recyclingfähigen Behälter. Dazu kommen Glasflaschen und Schraubgläser, die zwar recyclet werden können, die man aber auch erstmal wieder wegbringen muss.

Kosten

Wenn schon, denn schon: ich habe, wenn ich Fette und Öle zum versieden gekauft habe, auf Fette in Bioqualität und ohne Plastikverpackung geachtet. Das kann ziemlich teuer werden – zumal ich gern mit ätherischen Ölen gearbeitet habe, um den Seifen einen feinen Duft zu verleihen, und diese in hoher Qualität auch sehr teuer sein können. Hochgerechnet ist es so wesentlich günstiger eine schöne Seife im Reformhaus, auf dem Markt oder im Bioladen zu kaufen.

Zeitaufwand

Der zeitliche Aufwand für das Sieden hält sich zwar im Rahmen, ein Paar Stunden und die nötige Ruhe braucht man allerdings schon, um alles vorzubereiten, zu sieden und anschließend alles wieder zu reinigen.

Lagerraum

Töpfe, Pürierstab, Thermometer, Gummihandschuhe, Augen- und Mundschutz, Formen, Laugen, Fette, Düfte, Rohseifen und nicht zuletzt die anfallenden Seifenberge wollen irgendwo gelagert werden. Wir hätten zwar den Platz, nutzen ihn aber lieber anderweitig.

Alepposeife

Wie ich bisher in diesem Post erwähnt habe, waschen wir uns mit Alepposeife die Haare. Wir verwenden sie aber auch für Hände, Gesicht, Körper, selbstgemachtes Waschmittel und fürs selbstgemachte Wollwaschmittel. Alepposeife kann man nahezu verpackungsfrei (mit recyclebarer Papierbanderole) im Bioladen kaufen und es ist an Fetten bloß Olivenöl drin (wichtig für uns Palmölboykottierer) – und manchmal ein Anteil Lorbeeröl. Eine andere Seife brauchen wir nicht, diese reicht uns vollkommen.

Nichtsdestotrotz: das Sieden war eine tolle Erfahrung und hat mir ein Stück Alltag – das benutzen von Seife – wieder etwas weniger selbstverständlich gemacht. Da zahle ich auch gern den Preis, den eine gute Seife verdient hat.

Selbstgemachtes Zahnpuder: unser Favorit

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Hier mal wieder ein Zahnpflegepost. In den letzten 3 Jahren haben wir schon vieles ausprobiert: von reinem Birkenzucker bis hin zu selbstgemachter Zahnpasta (die Rezepte findet ihr hier und hier) und selbstgemachtem Zahnpuder. Diese einfache Mischung aus zwei Zutaten hat sich allerdings bei uns bewährt, ist plastikfrei und putzt die Beißer gut sauber. Die Idee habe ich von C. und G. Danke dafür!

Zunächst ein Paar Worte zu meinen verwendeten Inhaltsstoffen. Natürlich kann man Zahnpuder auch sehr einfach anders herstellen, etwa aus Natron und Stevia. Ich habe mich allerdings für folgende Zutaten entschieden.

Birkenzucker

Birkenzucker (auch als Xylit oder Xylitol bekannt) ist ein natürlicher Zuckerausstauschstoff (kein Süßstoff), der den Zahnschmelz stärken, die Bildung von Plaque und Karies verhindern und die Mundflora verbessern soll (Quelle). Es schmeckt ähnlich süß wie der normale Haushaltszucker, meines Erachtens aber etwas frischer. Bitte achtet beim Kauf auf ein reines Naturprodukt ohne Gentechnik. Wir bekommen unseren Birkenzucker im Bioladen in einem netten Schraubglas für 3,99 (was zunächst teuer klingt, aber ewig vorhält).

Schlämmkreide

Ob man Schlämm- bzw. Heilkreide zum Zähne putzen verwenden mag, ist eine subjektive Angelegenheit. Es sei gesagt dass Schlämmkreide als Naturprodukt neben Kalkschalen auch Silizium- und Aluminiumoxide enthält, die Kratzer im Zahnschmelz verursachen können (Quelle). Schlämmkreide hat an und für sich eine Mohshärte von 3 (Quelle), wobei der Zahnschmelz eine Mohshärte von 5 hat (Quelle) und kann in seiner Reinform dem Zahnschmelz nichts anhaben. Wer die Problematik umgehen möchte, greift zum chemisch hergestellten Kalziumkarbonat (auch PCC bzw. Calcium carbonicum praecipitatum genannt) stattdessen, welches man in der Apotheke bekommt. Beide sorgen für einen milden, gründlichen Putzeffekt.

Hier nun das Rezept.

Ihr braucht:

1 gehäufter Teelöffel Schlämmkreide oder Kalziumkarbonat

1 gehäufter Teelöffel Birkenzucker

Beide Zutaten in ein Glas oder eine Dose geben, schließen, gut schütteln. Mit einem kleinen Löffel auf die feuchte Zahnbürste auftragen (wir benutzen diese veganen Holzzahnbürsten) und wie gewohnt putzen.

Wie immer gilt: Ich bin kein Arzt und behaupte auch nicht, einer zu sein. Ich teile hier bloß meine Erfahrungen und übernehme keine Haftung für Nebenwirkungen oder Schäden. Ob ihr meine Alternativen übernehmt, ist gänzlich euch überlassen und in eurer Verantwortung.

Osterfreuden

 

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Seit wir es etwas „langsamer“ angehen, haben sich auch die Feiertage bei uns verändert. Weihnachten ist zwar deutlich Konsum- und Abfalllastiger (wie wir damit umgehen lest ihr hier), Ostern bedeutet aber oft: Schokoeier in Alufolie, Ostergras in Plastiktüten, bunte Eier aus unschöner Hühnerhaltung und lieblose Deko aus Gips mit Teelichtern vom schwedischen Möbelhaus.

Ich verstecke dieses Jahr stellvertretend für den Osterhasen und für drei verschiedene Generationen selbstgemachtes Kräutersalz, selbstgemachtes Löwenzahnpesto, selbstgemachtes Kräuteröl, einen Gutschein für die Boulderhalle und eine Kiste gut erhaltenes Baufix, gefunden über ebay kleinanzeigen. Aus dem Hühnerstall werden teils nestwarme Eier gekocht und pflanzlich gefärbt, wir machen Schokolade und Fruchtgummis selber, backen einen Möhrenkuchen und einen Osterzopf, bemalen Ostereier und hängen sie an Korkenzieherhaselnusszweige aus dem Garten von Freunden, kriegen Besuch von netten Leuten, machen ein kleines Osterfeuer und leihen uns für Abends den Schwenker vom Nachbarn um damit zu grillen, bei schlechtem Wetter wird die Bratpfanne in der Küche stattdessen herhalten müssen.

Ich habe nicht das Gefühl, dass uns so irgendetwas entgeht oder unser Kind davon Schaden tragen wird, keine 10 Lindthasen geschenkt zu bekommen (und vermutlich bekommt er trotzdem einen von der Omi; aber einer reicht ja auch).

Wie entgeht ihr dem Verpackungs- und Einkaufsrausch zu Ostern?

2016 – erstes Lebenszeichen

 

2016

Nach langer Pause: es gibt uns noch!

Bald, bald eröffnet bei uns in der Stadt ein Laden, der unverpackte, regionale, saisonale, palmölfreie Bioware verkauft. Ich bin schon ganz hibbelig. Bisher haben wir vieles aus lauter Müll-, Chemie- und Kostenvermeidung selber gemacht, haben improvisiert oder eben doch zu Plastik, Alu und co. gegriffen, aber bald ist das alles etwas anders. Nicht, dass wir je mit dem Selbermachen aufhören würden. Es verschiebt sich nur die ein oder andere Priorität.

Ausserdem haben wir jetzt angefangen, uns mit den Themen müllfreies – oder zumindest noch viel stärker müllreduziertes – Leben (empfehlenswert: Bea Johnsons Buch „Zero Waste Home“), Selbstversorgung und Minimalismus zu beschäftigen, wodurch der ganze Haushalt gerade etwas umstrukturiert wird. Das sind zwar Themen, die vorher auch schon im Raum standen, die aber jetzt erst so richtig in unseren Alltag integriert werden und zum Teil auch jetzt erst umsetzbar geworden sind.

Im Garten fängt die Arbeit jetzt erst richtig an, wo letztes Jahr vorerst die Komplettrenovierung unseres Hauses anstand (wobei wir bald Familienzuwachs erwarten, wir gehen es also langsam an). Die vier Hühner im Garten singen schon fröhliche Frühlingslieder, die ersten Blumen blühen, Zeit die Ärmel hochzukrempeln.

Entsprechend wird sich hier im Blog auch einiges ändern. Ich freue mich auf neue Impulse, Ideen und den Austausch mit euch.