Archive for the ‘Naturkosmetik’ Category

Brauenpuder selber machen

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Nach vielen, vielen Jahren ist nun mein Brauenstift alle. Da hatte ich mich schon fast drauf gefreut: endlich selber machen! Ich ersetze zwar gern Konventionelles durch Selbstgemachtes, aber die zuvor teuer erworbene Naturkosmetik etwa, die wird dann doch erst aufgebraucht. Wie ihr es genau anwendet, verrate ich euch aber nicht, dafür gibt es youtube. Kleiner Tipp: ihr braucht einen Pinsel dafür. Meiner ist ein Doppelpinsel von Zao, da kann ich auch meine selbstgemachte Wimperntusche mit auftragen.

Brauenpuder sollte etwas heller als die natürliche Haarfarbe sein und spärlich angewendet werden, damit es nicht so draufgemalt aussieht. Ihr solltet also nicht gleich Unmengen davon herstellen, sonst steht es nur rum. Dieses kompakte Puder passt gut in ein Pillendöschen, wie ich es genommen habe, oder ihr nehmt eine gut gesäuberte Verpackung von was Gekauftem. Die meisten Zutaten – wenn nicht gar alle – habt ihr bestimmt schon in der Küche herumstehen, und es hält sich jahrelang (wenns nicht schon vorher leer ist).

Ihr braucht:

Speisestärke

Pigmentmischung (mehr dazu unten)

Tropfenweise Öl (ätherisches Öl oder irgendein Speiseöl mit der Pipette)

Als Basis empfehle ich euch ein Viertel Speisestärke. Von dort aus mischt ihr so lange weiter dran herum und pinselt es euch immer mal in die Brauen, bis der Farbton für euch gut passt. Als natürliche Pigmente könnt ihr nehmen:

  • Aktivkohle (schwarz)
  • Backkakao (dunkel braun)
  • Paprika Edelsüss (rot)
  • Zimt (mittelbraun mit Rotstich  – vorher testen, ob ihr Zimt auf der Haut gut vertragt)
  • Heilerde hautfein (mittelbraun mit Gelbstich)
  • Speisestärke (weiß)

Ich habe dunkelblonde Haare und bin mit ¼ Teelöffel Speisestärke, ¼ Teelöffel Heilerde Hautfein, ¼ Teelöffel Aktivkohle und ¼ Teelöffel Backkakao gut hingekommen. Ich habe die kleinen Mengen mit einem entsprechenden Löffelmaß abgemessen, das war ganz praktisch.

Anschließend habe ich 10 Tropfen Öl für einen gestrichenen Teelöffel der Pudermischung mit in die Rührschüssel den Anmischeierbecher getan und mit dem Finger alles gut miteinander vermust (kleine Warnung vorab: durch das Öl kann die Farbe des Puders etwas dunkler werden). Dann habe ich die Mischung mit einem Löffel in das Pillendöschen gepresst, und fertig! Wieder was, was ich nicht mehr kaufen werde.

Ganz ähnlich funktioniert übrigens die Herstellung von selbstgemachtem Lidschatten, aber da schreib ich irgendwann noch einen eigenen Post zu.

Wie immer gilt: ich bin kein Arzt. Die Anwendung dieser Anleitung liegt in eurem Ermessen, ich übernehme keine Haftung für daraus entstandene Schwierigkeiten.

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Deospray mit Natron selber machen

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Wer diesen Blog schon länger kennt, wundert sich vielleicht darüber, dass ich jetzt schon wieder ein Deorezept poste. Aber wie das so ist: manche selbstgemachte Deos bewähren sich einfach, andere sind dann doch zu kompliziert in der Herstellung, kosten zu viel oder erfüllen ihren Zweck nicht so, wie man es sich wünscht.

Dieses Sprühdeo zum selber machen ist mein Favorit geworden. Es ist sehr wirksam, hinterlässt keine Flecken auf der Kleidung, ist nicht wärme- oder kälteempfindlich und zudem schnell und günstig in der Herstellung. Den Duft könnt ihr nach Belieben einfach selbst bestimmen (oder ganz weglassen). Ausserdem ist es sehr ergiebig und  ewig haltbar.

Ein anderes meiner Rezepte mag für euch persönlich besser passen, das hängt von euren Präferenzen, Hormonen, Hautempfindlichkeiten und lauter anderen Dingen ab. Manch einer verträgt übrigens kein Natron auf der Haut, testet das  also lieber erstmal vorsichtig, bevor es zu großen Hautirritationen kommt. Bestimmt findet ihr ein selbstegmachtes Deo, was für euch passt. Das hier, oder vielleicht…

Ich habe für dieses Rezept Alkohol, abgekochtes Wasser, Natron und ätherische Öle als Zutaten gewählt. Alkohol wirkt antibakteriell und konservierend; Natron hat auch antibakterielle Eigenschaften und unterbindet den Schweißgeruch; und die ätherischen Öle beduften alles ganz nach euren eigenen Präferenzen. Ich habe gerade sommerliches Blutorange-Lavendeldeo im Schrank. Untenstehendes Rezept ist für ca. 75 Milliliter Deospray.

Ihr braucht:

5 Esslöffel kochendes Wasser

3 Esslöffel Korn oder Vodka

1 gestrichener Teelöffel Natron

10-15 Tropfen ätherisches Öl

Eine kleine Sprühflasche

Das kochende Wasser auf das Natron geben, damit es sich auflöst, und dann gut abkühlen lassen. Die anderen Zutaten untermischen und das Deo in eine Sprühflasche umfüllen. Nicht mehr Natron nehmen, als im Rezept steht, und wirklich erstmal überbrühen, sonst kann euer Sprühkopf verstopfen, und das nervt.

Vor Gebrauch immer gut schütteln, da sich die ätherischen Öle gern an der Öberfläche absetzen (wie hier im Bild).

Wie immer der Hinweis: ich bin kein Arzt. Das Anrühren und Anwenden meiner Rezepte liegt in eurem Ermessen und ich hafte nicht für gegebenenfalls auftretende Schwierigkeiten, die daraus entstehen.

 

Heilende Honigmaske selber machen

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Sommer, Sonne, Sonnenbrand? Dieses Trio ist häufig zusammen unterwegs, wenn man sich nicht regelmäßig eincremt. Wir nutzen nach wie vor sehr gern meine selbstgemachte Sonnencreme (meine zwei neuen Abwandlungen des Ursprungsrezeptes poste ich in den folgenden Tagen) und ich würde euch auf jeden Fall guten Sonnenschutz empfehlen. Wer aber plötzlich doch Sonnenbrand hat, braucht schnelle Linderung. Diese heilende Honigmaske ist für rote Rücken genauso gut anzuwenden wie bei anderen unschönen Hitzenebenwirkungen wie Akne, Neurodermitis, Inseketenstichen oder gernerell bei trockener, empfindlicher Haut. Sie ist schnell angerührt und ziemlich kostengünstig.

Als Zutaten habe ich lauter hautfreundliche Substanzen gewählt, welche den Heilungsprozess der Haut unterstützen und lauter nette Eigenschaften mit sich bringen. Die Maske kühlt und pflegt ganz wunderbar.

Honig

Honig ist ein natürlicher Entzündungshemmer, beflissener Bakterientöter und unterstützt einen raschen Heilungsprozess (Quelle).

Apfelessig

Zum Thema Apfelessig habe ich hier schon ziemlich lange schwadroniert, ich kann ihn für alles Mögliche nur empfehlen, und mein Selbstgemachter kostet euch so gut wie gar nichts.

Heilerde Hautfein

Heilerde Hautfein soll bei Akne, fettiger und entzündlicher Haut, Ekzemen und Ausschlägen, Allergien, Neurodermitis, Psoriasis, Cellulite und vielem mehr helfen (schaut mal hier). Ihr bekommt sie in Drogerien und Apotheken.

Jetzt wird zusammengerührt. Untenstehendes Rezept ist ausreichend für 3 Gesichtsmasken oder einen oberen Rücken.

Ihr braucht:

1 gestrichener Teelöffel Honig

2 Teelöffel Wasser

1 Teelöffel Apfelessig

50 Gramm Heilerde hautfein

Alle Zutaten mit einem kleinen Schneebesen klumpenfrei verrühren. Die Maske ist sofort gebrauchsfertig. Tragt sie mit den Fingern auf, spart Mund- und Augenpartie aus und lasst die Maske 20 Minuten wirken. Beim Abspülen kann sie etwas resistent sein, hier hilft ein Waschlappen und etwas Rubbelgeduld. Anschließend gut eincremen (ich nehme dafür meine selbstgemachte Gesichtscreme), sonst kann die Maske austrocknend wirken. Wer möchte, kann die Maske gut eine Woche im Kühlschrank aufbewahren und bei Bedarf anwenden.

Wie immer gilt: ich bin kein Arzt! Anrühren und Anwenden meiner Rezepte liegt in eurem Ermessen, ich übernehme keine Haftung für eventuell auftretende Schwierigkeiten.

Natürliche Wimperntusche und Eyeliner selber machen

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Es ist nun schon eine ganze Weile her, dass ich meine Anleitung für selbstgemachte Wimperntusche veröffentlichte. Ich nutze die Mascara nach wie vor sehr gern und habe die Rezeptur jetzt minimal geändert, um das Ganze etwas haltbarer zu gestalten. Die Tusche bleibt genau da, wo sie soll – ob Sport oder Bühnenbeleuchtung, Gartenarbeit oder ein Nickerchen: da läuft nichts, verschmiert nichts. Dabei kann man mit einem feuchten Waschlappen ganz einfach alles wegwischen, wenn man sie entfernen möchte. Ausserdem kostet die vegane Wimperntusche pro Fläschchen ein paar Cent und kommt ganz ohne Konservierungsstoffe, Tierversuche, Duftstoffe, Einwegverpackung oder tierische Produkte aus. Wer gern Wimperntusche nutzt, dem empfehle ich diese hier (ganz abgesehen von den Nutzen für Umwelt und Geldbeutel). Zusammengerührt ist sie in weniger als 5 Minuten.

Übrigens (auch wenn ich sowas nur in seltensten Fällen benutze): die Rezeptur lässt sich auch hervorragend als Eyeliner nutzen. Wieder eine Sache weniger, die im Bad herumsteht.

Was die Pinsel angeht, könnt ihr einfach eine ausgediente Mascarabürste bzw. einen alten Eyelinerpinsel gut mit Wasser und Seife reinigen. Ich habe mir eine Doppelbürste von Zao gegönnt, die zumindest mit weniger Plastik auskommt und mit der ich auch mein selbstgemachtes Brauenpuder auftragen kann (Rezeptur werde ich noch posten). Nach jeder Anwendung wird sie gut mit Wasser abgespült und darf an der Luft trocknen.

Nun lasst uns rühren!

Ihr braucht:

Eine kleine Prise Xanthan

1 gestrichener Teelöffel Heilerde (Heilkreide sollte auch gehen)

1 gestrichener Teelöffel Aktivkohle (für braune Wimperntusche einfach durch Kakaopulver ersetzen)

1 Teelöffel Korn oder Vodka

1/2 Teelöffel Aloe-Vera-Gel (ich nehme mein Selbstgemachtes)

Alle trockenen Zutaten gut verrühren, dann den Rest zugeben. Die fertige Wimperntusche könnt ihr in ein kleines Fläschen oder Döschen füllen, ich habe eine alte Globuliflasche genommen. Im Kühlschrank aufbewahrt hält sie sich gut ein halbes Jahr, im Badschrank mindestens drei Monate (es sei denn, es wird dort heiß – dann ab in den Kühlschrank damit). Sollte sie eintrocknen, kann man die Wimperntusche durch die Zugabe von etwas Vodka oder Korn ganz einfach reaktivieren.

Beim Auftragen bitte darauf achten, dass ihr die einzelnen Schichten kurz antrocknen lassen müsst, wenn ihr mehrere auftragen möchtet. 

Nachwort: Ich hätte ja gern ein Foto der aufgetragenen Schminke hier hochgeladen, aber das eigene Auge fotografieren ist echt schwieriger, als man so meint!

Wie immer gilt: ich bin kein Arzt. Die Anwendung dieser Anleitung liegt in eurem Ermessen, ich übernehme keine Haftung für daraus entstandene Schwierigkeiten.

Meine Haarpflege

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Bevor ich mir Müllvermeidungsgedanken machte, habe ich immerhin auf Naturkosmetik umgestellt. Shampoo, Spülung, Haaröl, Haarkuren, Spray zur leichteren Kämmbarkeit, lauter solche Dinge sammelten sich im Bad an und gaben mir das Gefühl, ich müsse sie möglichst oft benutzen.

Ich habe in den letzten Jahren schon so ziemlich alles ausprobiert: Haare Waschen mit Heilerde (hier der Post), Shampoo selber machen (diverse Rezepte hier im Blog), selbstgemachte Spülungen (schaut hier) oder Spülungen mit Apfelessig. Hier sind nun die fünf Dinge, bei denen ich hängen geblieben bin. Man muss erstmal etwas herumexperimentieren, bis man das Richtige für seine Haare gefunden hat.

Seit ich mich auch hier auf das Wesentliche begrenzt habe, was für mich gut funktioniert, werden meine Haare schon fast vernachlässigt. Dabei werden sie immer stärker und länger, sodass mir meine Pferdemähne schon bis zum Steiß reicht. Spliss und Verknotigungen habe ich kaum noch und vor allem bleibt so mehr Zeit für Dinge, die mir wichtiger sind als Haare (und davon gibt es eine ganze Menge!).

  • Kamm – dieses grobzinkige Exemplar ist aus geöltem Buchenholz und schnell durch die Haare gezogen oder in die Tasche gesteckt. Ich habe ihn aus dem Reformhaus und nutze ihn täglich.
  • Alepposeife – dieses Stück ist zwar schon stark angewaschen, tut aber noch immer ihren Dienst. Hier mein Post zum Thema Alepposeife und Haare. Die Seife kaufen wir im Bioladen.
  • Bürste – Diese Wildschweinborstenbürste (was für ein herrliches Wort!) mit Birnbaumgriff ist nicht täglich im Einsatz, sorgt aber für wunderbaren Glanz und brav glatt liegendes Haupthaar, wenn ich dazu komme. Ich habe sie im Bioladen gekauft, sie ist von Kostkamm, andere Bürstenmacher wie Redecker verkaufen sowas auch.
  • Haarbutter – ich nehme meine selbstgemachte, die für starke Spitzen und etwas Glanz sorgt (allerdings ziemlich selten, weil ich sie immer vergesse). Hier das Rezept.
  • Schere – ich habe mir eine gute Haarschneideschere besorgt, mit der ich mir nach der Feye’schen Methode ungefähr einmal im Jahr die Haare schneide. Mehr dazu erfahrt ihr hier.

Wenn ich mal nicht zum Waschen komme, mache ich mein selbstgemachtes Trockenshampoo schon lange nicht mehr (aber wer das Rezept sucht, schaut mal hier). Stattdessen nehme ich einfach Speisestärke. Manchmal zu viel. Dann sehe ich aus wie eine Oma, die vergessen hat, ihren Ansatz nachzufärben. Also nicht zu viel nehmen und wirklich gut rausbürsten!

Wir haben seit Jahren keinen Fön und einen Lockenstab hatte ich eh nie. Mir reichen die oben genannten Basics – die ich eigentlich auch auf Seife, Schere und Kamm reduzieren könnte.
Was sind eure natürlichen Lieblinge der Haarpflege? Natron, nur Wasser, nichts als Spülung oder lieber Shampoo aus Kastanien, Seifenkraut oder Efeu? Schreibt es gern unten in die Kommentare.

Bodybutter ohne Kokosöl selber machen

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Ich habe früher gern Bodybutter aus Kokosöl und Bienenwachs selber gemacht (meine Rezeptur findet ihr hier). Jetzt möchte ich allerdings auf regionalere Varianten umsteigen. Ich wollte eine pflegende Bodybutter anrühren, welche möglichst wenige Zutaten braucht und entsprechend schnell und einfach zusammengerührt ist. Dabei bin ich bei Freunden auf das Stapeler-Pflegeei gestoßen, welches laut Inhaltsstoffen nur aus Olivenöl, Bienenwachs und Lavendelöl besteht und in einer handlichen (Reise- ) Größe von 50 Gramm zu bekommen ist. Dies war also mein Ausgangspunkt. Da ich aber nichts nachmischen wollte, sondern vielmehr etwas für uns passendes machen wollte, habe ich mich wegen Wachsen und Ölen umgeschaut.

Ich nehme gern Bienenwachs. Da meine Kokosölrezeptur vielen zu fest war, gebe ich zu bedenken, dass mehr Wachs immer eine höhere Festigkeit im Endprodukt bedeutet. Ich habe mich für ein Verhältnis von 4 Teilen Öl zu einem Teil Bienenwachs entschieden. Wenn ihr eine bestimmte Konsistenz bevorzugt, schaut ihr am besten mal hier vorbei. Wer die Bodybutter vegan haben möchte, schaut sich die entsprechenden Ergebnisse mit Carnaubawachs an.

Ich empfehle euch bei der Zusammenstellung der Zutaten noch zu beachten, dass nicht jede Haut gleich ist. Folgende Öle haben sich für die unterschiedlichen Hauttypen bewährt:

Fettige  Haut

Wer zu öliger oder fettiger Haut neigt, der greift am besten zu Distelöl, Sonnenblumenöl oder Sesamöl (je nach Lust und Laune mit Rosen veredelt – wie, erfahrt ihr hier).

Trockene Haut

Trockene oder juckende Haut freut sich über Olivenöl, Mandelöl oder Arganöl.

Sehr trockene Haut

Wenn die Öle für trockene Haut nicht ausreichen: versucht es mal mit dieser Rezeptur.

Gereizte Haut

Wer etwa zu Akne oder Neurodermitits neigt, dem empfehle ich Jojobaöl und Mandelöl (je nach Lust und Laune mit Ringelblumen veredelt – wie, erfahrt ihr hier).

Mischtypen bzw. „normale“ Haut

Gut tut hier eine Mischung aus Sonnenblumen- und Oliven- oder Mandelöl (je nach Lust und Laune mit Kamillenblüten veredelt – wie, erfahrt ihr hier).

Genug geredet – Jetzt geht es ans zusammenrühren!

Ihr braucht:

10 Gramm Bienenwachs

40 Gramm Öl

Nach Belieben 10-20 Tropfen ätherisches Öl zum Beduften (Vorsicht ist bei Zitrusdüften geboten, diese können unter Sonneneinstrahlung einen Sonnenbrand begünstigen).

Das Wachs mit dem Trägeröl im Wasserbad schmelzen lassen, vom Feuer nehmen, das ätherische Öl wenn gewünscht unterrühren und in ein Töpfchen füllen. Ich habe hier eine alte Bonbondose zum x-ten Mal wiederverwendet. Wer mehr als 50 Gramm machen möchte, verdoppelt oder verdreifacht einfach das Rezept. Fertig! Diese Bodybutter ist sehr ergiebig. Ihr könnt sie für Hände, Gesicht und Körper einsetzen.

 

Wundschutzcreme mit Heilkreide selber machen

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Ich habe mir vor Jahren eine Wundschutzcreme ausgedacht, mit der ich ganz zufrieden bin (den Post dazu findet ihr hier). Wirklich roten Hintern kann man damit aber nicht gut helfen – zu viele Tomaten genascht und schon muss eine gekaufte Creme her, weil die selbstgemachte Wundschutzcreme nicht ausreicht. Es musste also eine Änderung her. Da die alte Rezeptur aber vielen mit Hautproblemen wie Neurodermitis helfen konnte und als tagtägliche Windelcreme gute Dienste leistet, habe ich sie auf dem Blog gelassen.

Erfreulicherweise bin ich vor kurzem Tante geworden und habe die alte Rezeptur nach etwas Recherchearbeit um eine Zutat ergänzt, welche rote Hintern schnell heilen lässt – ganz ohne Zinkoxid, was immerhin als wassergefährdend gilt (Quelle) und häufig mit Nanopartikeln versetzt wird (Quelle). Die Creme habe ich schon „am Objekt“ testen lassen und siehe da: nun sind rote Hintern passé.

Für Heilkreide habe ich mich entschieden, weil sie entzündungshemmende Eigenschaften hat (Quelle) und sich ganz fein mit der flüssigen Wundschutzcreme zu einer homogenen Masse verrühren lässt. Die Creme ist sehr ergiebig, zieht schnell ein und riecht schön nach Kräutern und Honig.

 

Hier nun mein etwas erweitertes Rezept für selbstgemachte Wundschutzcreme, die auch mit Stoffwindeln gut zu nutzen ist.

 

Ihr braucht:

 

75 Gramm Wollwachs anhydrid ohne Paraffin oder Pestizide

8 Gramm reines Bienenwachs

je 50 Milliliter Lavendel– und Kamillenöl und 100 Milliliter Calendulaöl (nicht das ätherische!)

5 Tropfen Teebaumöl

1 leicht gehäufter Teelöffel Heilkreide (ich habe Dreikronen- Heilkreide genommen)

Gläschen oder Töpfchen

 

Alle Zutaten bis auf das Teebaumöl und die Heilkreide sanft erwärmen (vorsichtig unter häufigem Rühren im Topf oder Wasserbad), bis alles geschmolzen ist. Den Topf vom Feuer nehmen, das Teebaumöl und die Heilkreide mit einem Schneebesen gut unterrühren, bis eine homogene Masse entstanden ist, und noch heiß in die Gläschen füllen.

Kleine Behälter und saubere Finger beim benutzen der Creme sind wichtig, damit sich keine Bakterien einnisten können. Nicht angebrochene Töpfchen halten sich einige Jahre. Bei sehr heißen Temperaturen wird die Creme wieder flüssig, was der Wirkung zwar keinen Abbruch tut, bei nicht dicht genug schließenden Behältern aber für eine Sauerei in der Wickeltasche sorgen kann.

Wer nicht so viele Zutaten zur Hand hat oder es etwas einfacher mag, dem empfehle ich meine selbstgemachte Ringelblumensalbe als einfache Wundschutzcreme.

Seife: warum ich nicht mehr selber siede

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Im Lauf des Selbermachens habe ich mich mit verschiedenen Siedeverfahren auseinandergesetzt und richtige Berge an selbst gesiedeter Seife hergestellt – häufig aus Fetten und Ölen, die aus der Lebensmittelrettung stammten. Wer sich auch mit der Herstellung von Seife beschäftigen möchte, dem sei Vorsicht, Sorgfalt und diese Seite ans Herz gelegt: http://www.naturseife.com.

Es hat mir wirklich großen Spaß gemacht und es war auch schön, immer mal eine neue Seife verschenken zu können, trotzdem habe ich, nachdem ich den Rest der Lauge aufgebraucht habe, nicht vor, die Seifenproduktion weiter zu betreiben. Warum nicht?

Sicherheit

In den letzten 3 Jahren, seit ich diesen Blog betreibe, haben wir immer mehr Giftstoffe aus dem Haus verbannt. Es ist geradezu gruselig, mit kleinen Kindern und Haustieren soetwas ätzendes wie Seifenlauge im Haus zu haben, zumal beim Sieden auch einmal ein Spritzer daneben gehen kann und unbedingt jeder noch so winzige Krümel danach wieder weggeputzt werden muss. Einmal habe ich mir auch die nötige Ruhe nicht gegönnt und habe vor lauter geistiger Umnachtung im Alutopf die Lauge angerührt – die ganze Küche war in null komma nix voll mit beißendem Qualm und anschließend hingen überall die Aluminiumsalzkristalle, gruselig! Da eliminiere ich lieber solche Gefahrenquellen (auch wenn mir soetwas sicher nicht nochmal passiert).

Abfall

Laugenstein bekommt man nur in Plastikverpackungen und zwar durchaus auch in Großgebinden, aber häufig nicht einmal im recyclingfähigen Behälter. Dazu kommen Glasflaschen und Schraubgläser, die zwar recyclet werden können, die man aber auch erstmal wieder wegbringen muss.

Kosten

Wenn schon, denn schon: ich habe, wenn ich Fette und Öle zum versieden gekauft habe, auf Fette in Bioqualität und ohne Plastikverpackung geachtet. Das kann ziemlich teuer werden – zumal ich gern mit ätherischen Ölen gearbeitet habe, um den Seifen einen feinen Duft zu verleihen, und diese in hoher Qualität auch sehr teuer sein können. Hochgerechnet ist es so wesentlich günstiger eine schöne Seife im Reformhaus, auf dem Markt oder im Bioladen zu kaufen.

Zeitaufwand

Der zeitliche Aufwand für das Sieden hält sich zwar im Rahmen, ein Paar Stunden und die nötige Ruhe braucht man allerdings schon, um alles vorzubereiten, zu sieden und anschließend alles wieder zu reinigen.

Lagerraum

Töpfe, Pürierstab, Thermometer, Gummihandschuhe, Augen- und Mundschutz, Formen, Laugen, Fette, Düfte, Rohseifen und nicht zuletzt die anfallenden Seifenberge wollen irgendwo gelagert werden. Wir hätten zwar den Platz, nutzen ihn aber lieber anderweitig.

Alepposeife

Wie ich bisher in diesem Post erwähnt habe, waschen wir uns mit Alepposeife die Haare. Wir verwenden sie aber auch für Hände, Gesicht, Körper, selbstgemachtes Waschmittel und fürs selbstgemachte Wollwaschmittel. Alepposeife kann man nahezu verpackungsfrei (mit recyclebarer Papierbanderole) im Bioladen kaufen und es ist an Fetten bloß Olivenöl drin (wichtig für uns Palmölboykottierer) – und manchmal ein Anteil Lorbeeröl. Eine andere Seife brauchen wir nicht, diese reicht uns vollkommen.

Nichtsdestotrotz: das Sieden war eine tolle Erfahrung und hat mir ein Stück Alltag – das benutzen von Seife – wieder etwas weniger selbstverständlich gemacht. Da zahle ich auch gern den Preis, den eine gute Seife verdient hat.

Selbstgemachtes Zahnpuder: unser Favorit

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Hier mal wieder ein Zahnpflegepost. In den letzten 3 Jahren haben wir schon vieles ausprobiert: von reinem Birkenzucker bis hin zu selbstgemachter Zahnpasta (die Rezepte findet ihr hier und hier) und selbstgemachtem Zahnpuder. Diese einfache Mischung aus zwei Zutaten hat sich allerdings bei uns bewährt, ist plastikfrei und putzt die Beißer gut sauber. Die Idee habe ich von C. und G. Danke dafür!

Zunächst ein Paar Worte zu meinen verwendeten Inhaltsstoffen. Natürlich kann man Zahnpuder auch sehr einfach anders herstellen, etwa aus Natron und Stevia. Ich habe mich allerdings für folgende Zutaten entschieden.

Birkenzucker

Birkenzucker (auch als Xylit oder Xylitol bekannt) ist ein natürlicher Zuckerausstauschstoff (kein Süßstoff), der den Zahnschmelz stärken, die Bildung von Plaque und Karies verhindern und die Mundflora verbessern soll (Quelle). Es schmeckt ähnlich süß wie der normale Haushaltszucker, meines Erachtens aber etwas frischer. Bitte achtet beim Kauf auf ein reines Naturprodukt ohne Gentechnik. Wir bekommen unseren Birkenzucker im Bioladen in einem netten Schraubglas für 3,99 (was zunächst teuer klingt, aber ewig vorhält).

Schlämmkreide

Ob man Schlämm- bzw. Heilkreide zum Zähne putzen verwenden mag, ist eine subjektive Angelegenheit. Es sei gesagt dass Schlämmkreide als Naturprodukt neben Kalkschalen auch Silizium- und Aluminiumoxide enthält, die Kratzer im Zahnschmelz verursachen können (Quelle). Schlämmkreide hat an und für sich eine Mohshärte von 3 (Quelle), wobei der Zahnschmelz eine Mohshärte von 5 hat (Quelle) und kann in seiner Reinform dem Zahnschmelz nichts anhaben. Wer die Problematik umgehen möchte, greift zum chemisch hergestellten Kalziumkarbonat (auch PCC bzw. Calcium carbonicum praecipitatum genannt) stattdessen, welches man in der Apotheke bekommt. Beide sorgen für einen milden, gründlichen Putzeffekt.

Hier nun das Rezept.

Ihr braucht:

1 gehäufter Teelöffel Schlämmkreide oder Kalziumkarbonat

1 gehäufter Teelöffel Birkenzucker

Beide Zutaten in ein Glas oder eine Dose geben, schließen, gut schütteln. Mit einem kleinen Löffel auf die feuchte Zahnbürste auftragen (wir benutzen diese veganen Holzzahnbürsten) und wie gewohnt putzen.

Wie immer gilt: Ich bin kein Arzt und behaupte auch nicht, einer zu sein. Ich teile hier bloß meine Erfahrungen und übernehme keine Haftung für Nebenwirkungen oder Schäden. Ob ihr meine Alternativen übernehmt, ist gänzlich euch überlassen und in eurer Verantwortung.

Parfum selber machen

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Die liebe Weihnachtszeit naht und ich melde mich aus dem turbulenten Alltag wieder bei euch. Heute mit einem Parfum zum selber machen, was als kleines Last-Minute-Geschenk oder kleinen Gefallen an sich selbst gut funktioniert.

Ihr braucht:

– Eine kleine Sprühflasche oder anderes Gefäß
– Ätherisches Öl nach Belieben
– Korn oder Vodka

Ich habe hier eine 10 Milliliter Flasche (war in einem früheren Leben mal ein Aroma-Roll-On von Primavera). Für diese Menge braucht ihr 30-45 Tropfen ätherisches Öl; das kommt ganz auf die gewünschte Intensität und die verwendeten Öle drauf an. Ihr könnt natürlich ein einziges Öl dafür nehmen; beachten solltet ihr allerdings, dass manche Düfte schneller verfliegen als andere und ihr einen „runden“ Duft am besten hinbekommt, wenn ihr mindesten einen leichten, einen mittleren und einen schweren Duft kombiniert. Eine hilfreiche Tabelle dazu findet ihr hier.

Wenn ihr eure Duftmischung in das Gefäß getröpfelt habt – ich habe hier Limette, Ingwer, Blutorange und Zedernholz gewählt – füllt ihr das Gefäß mit dem Alkohol auf und könnt es schließen. Fertig! Vergesst die viel zu teuren Chemiekeulen mit übler Duftnote und werdet selber kreativ 🙂

Vor der Anwendung bitte gut schütteln, dass sich Alkohol und Öle mischen.