Archive for the ‘Reinigungsmittel’ Category

Natürliches Geschirrspülmittel selber machen

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Was lange währt, wird endlich gut! Ich habe sehr lange mit diversen Dingen herumexperimentiert, seit ich meinen ersten Post zu selbstgemachtem Geschirrspülmittel für die Spülmaschine veröffentlicht habe (ihr findet ihn hier). Jetzt bin ich endlich bei einer Rezeptur gelandet, die unser Geschirr wirklich sauber kriegt, und das bei nur drei Zutaten. Dafür ohne Phosphate, ohne Dufstoffe, ohne einzeln verpackte Tabs. Ich rate allerdings vom Gebrauch bei Silberbesteck dringend ab.

Bei selbstgemachtem Geschirrspülmittel spielen Wasserhärte, Verdreckungsgrad und die Spülmaschine an und für sich eine noch größere Rolle als bei gekauften Tabs, aber auf einen Versuch kommt es bei dieser Mischung drauf an. Die Herstellung ist kostengünstig und müllsparend, ausserdem kinderleicht umzusetzen. Es sind allerdings keine Enzyme enthalten, wie es bei gekauften Mitteln der Fall ist. Das Sieb werdet ihr also etwas häufiger reinigen müssen.

Die enthaltene Zitronensäure kann je nach Luftfeuchtigekeit dazu führen, dass das Pulver zu einem harten Klumpen wird. Bitte achtet also darauf, das Pulver wirklich luftdicht zu verschließen. Sollte es aber einmal hart werden: keine Sorge, das tut der Wirkung keinen Abbruch. Man muss nur lange genug darin herumstochern, dann gehts wieder zu dosieren.

Zunächst eine kleine Einführung in meine verwendeten Inhaltsstoffe. Ihr bekommt sie in jeder Drogerie.

Sauerstoffbleiche

Reine Sauerstoffbleiche zerfällt in Soda, Wasser und Sauerstoff und ist somit gut umweltverträglich (Quelle). Es gibt sie von verschiedenen Firmen wie AlmaWin oder Heitmann zu kaufen. Sauerstoffbleiche entfernt Teeränder und andere unschöne Flecken vom Geschirr.

Waschsoda

Ist laut BUND völlig unbedenklich (Quelle). Es löst selbst hartnäckige Verschmutzungen und wird in Verbindung mit warmem Wasser zur Sanft reinigenden, fettlösenden Lauge.

Zitronensäure

Zitronensäure, auch bekannt als Zusatzstoff E330, wird biotechnisch hergestellt durch die Stoffwechselleistung eines bestimmten Pilzes. Es ist nicht ganz klar, ob diese Pilze irgendwann gentechnisch verändert wurden um im kommerziellen Bereich höhere Erträge zu gewährleisten, ihr könnt mehr dazu hier nachlesen. Da ich nicht vorhabe, meine Reinigungsmittel zu essen, und mir diese Eventualität immer noch lieber ist als Sodium Laureth Sulfate und co., ist das für mich vertretbar. Zitronensäure sorgt als Entkalker und verhilft den Gläsern zu einem feinen Glanz.

Ihr braucht:

2 kleine Messbecher Sauerstoffbleiche

2 kleine Messbecher Waschsoda

1 kleiner Messbecher Zitronensäure

Alle Zutaten abmessen, gut vermischen und in ein dicht schließendes Gefäß geben. Dabei unbedingt drauf achten, die auffliegenden Partikel nicht einzuatmen! Ihr braucht für eine volle Ladung der Spülmaschine ca. einen gehäuften Esslöffel des selbstgemachten Mittels. Nicht vergessen: die Maschine gelegentlich mit Zitronensäure entkalken und auf genug Spülmaschinensalz und Klarspüler (etwa meinen Selbstgemachten) achten.

Ein kleiner Hinweis zum Schluss: wer lieber die gekauften Tabs nutzt, kann sie in der Mitte durchbrechen und pro Waschgang nur einen halben Tab verwenden. Unserer Erfahrung nach ist das Ergebnis das Gleiche wie mit ganzen Tabs, man spart eine Menge Geld und schont dazu die Umwelt.

Wolle imprägnieren in der Waschmaschine

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Wolle ist was Feines. Ob Jacke, Strümpfe, Pullover oder Yogamatte, bei uns ist sehr viel davon zu finden.

Manche Teile – wie die Pullover aus Islandwolle oder die Walkwesten – imprägniere ich gern hin und wieder mit Wollwachs (mehr zum Thema Wollwachs bzw. Lanolin findet ihr hier). Anno dazumal habe ich bloß Windelüberhosen aus Wolle im Waschbecken per Hand imprägniert (wie, schrieb ich hier); gleichmäßiger, mengenfreundlicher und mit ähnlich geringem Aufwand geht das aber auch in der Waschmaschine. Dafür mische ich immer kurz vor dem Waschen untenstehendes Wollwaschmittel an, was genau für eine volle Ladung im Wollwaschgang der Waschmaschine bei 30 Grad ausreicht (besser für Wolle und die Umwelt: auf „kalt“ waschen). Es imprägniert und reinigt gleichzeitig.

Ihr braucht:

Einen leicht gehäuften Esslöffel geriebene Seife (vorzugsweise Alepposeife, Savon de Marseille oder Kernseife, Handseife geht aber auch)

Einen gehäuften Teelöffel Wollwachs

Seife und Wollwachs mit ca. 150 Milliliter Wasser im Wasserbad oder vorsichtig in einem kleinen Topf erhitzen, bis alles geschmolzen ist, und mit dem Schneebesen verrühren. Die Seife löst das Fett, sodass ein homogenes Wollwaschmittel mit honiggelber Farbe entsteht. Das Ganze in das Waschmittelfach der Maschine geben und wie gewohnt waschen.

Zero Waste: Waschmittel

Ich habe hier schon einige Waschmittelrezepte von mir gegeben, aber ganz ohne Müll kommen sie leider nicht aus – es sei denn, man fände alle Zutaten in verpackungsfreien Geschäften. Da war ich bisher noch nicht immer fündig.

Beim stöbern im Hofladen des Demeterhofes hier in der Nähe, wo wir Käse, Joghurt, Wurstwaren, Saure Sahne, Brot, Obst und Gemüse, Rohmilch und Getreide sowie Hühnerfutter biologisch-dynamisch, verpackungsfrei und kostengünstig bekommen, stieß ich auf dieses Waschmittel:

  
Mit 6 Euro 40 pro Liter nicht gerade günstig, aber gut gewaschen hat es, also empfehlen kann ich es trotzdem. Wir werden hier aus kostengründen weiter selber mischen, aber vielleicht sucht ja von euch jemand schon länger eine abfallfreie Ökowaschmittelvariante und kann sich das hier im Reformhaus bestellen lassen. Auf die Flasche gab es Pfand, sie wird wieder befüllt und wird dann wieder weiterverkauft. Gute Sache.

Da unsere gute Kamera gerade mit lieben Menschen auf Island herumreist, kann ich vorerst nur Handyfotos machen. Funktioniert aber auch 🙂

Holzbutter selber machen

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Im Dezember haben wir mit Hilfe meines selbstgemachten Möbelwachses die Spielküche unseres Sohnes wunderbar behandeln können. Die Küche besteht zum Großteil aus Fichte; dafür hat die Olivenöl-Bienenwachsmischung ganz wunderbar funktioniert, da Fichte ein Weichholz ist und sich mit dem Wachs schön vollgesogen hat. Will man allerdings Hartholz behandeln, kann die Oberfläche durch das Olivenöl furchtbar klebrig werden. Da zieht die Rezeptur nicht so gut ein. Diese Holzbutter ist für die Harthölzer gedacht, die ihr gegen Feuchtigkeit schützen möchtet. Funktioniert abr auch für Weichholz. Spielsachen und Möbel, Kochlöffel, Frühstücksbrettchen, Schalen und andere Küchentuntensilien aus Holz werden so zu neuem Leben erweckt. Vielleicht hat sie ein gutmeinender Besucher mal in die Spülmaschine getan? Keine Bange, wenn es nicht zu oft geschieht kann diese Holzbutter alles wieder richten. Wir werden damit auch unsere neue Küche samt Arbeitsflächen behandeln, die wir gerade aus Buchenholz bauen. Olivenholz und Eiche freuen sich besonders über diese Holzbutter.

Ihr braucht:

20 Gramm Bienenwachs

100 Gramm Kokosöl

Beide Zutaten in einen Topf geben, auf niedriger Hitze schmelzen lassen, abkühlen lassen. Mit einem Baumwoll- oder Leinentuch sparsam auf die zu behandelnden Holzflächen auftragen. Lieber zwei dünne Schichten auftragen, als eine Dicke! Überschüssige Holzbutter könnt ihr allerdings auch gut mit einem trockenen Tuch abwischen.

So sah unser Pfannenwender aus Olivenholz vorher aus:

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Und so nach der ersten Behandlung:

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… Wellness für Holzutensilien bedeutet: immer wieder mal nachbehandeln.

Möbelwachs selber machen

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Wir bauen gerade an einer Spielküche für unseren Kleinen. Das Holz wird nachher gewachst, und damit das kostengünstig, umweltschonend und gesundheitlich unbedenklich wird, mache ich das Möbelwachs einfach aus zwei Zutaten selber. Diese Mischung riecht durch das Bienenwachs herrlich nach Honig, zieht schnell ein und kann wie gewohnt dünn mit einem Lappen aufgetragen werden. Lieber mehrere dünne Schichten auftragen, als eine Dicke! Dann hat das Holz zwischendurch genug Zeit, die Schmutz- und Wasserabweisenden Fette und Öle aufzusaugen. Wer eine dünnere Konsistenz bevorzugt, mengt der Mischung einfach mehr Öl bei.

Ihr braucht:

40 Gramm Bienenwachs (ich habe meins vom Imker)

200 Gramm Olivenöl

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Beide Zutaten in einen Topf geben und bei geringer Hitze unter Rühren zum Schmelzen bringen. In ein gut schließendes Glas umfüllen und beschriften, sonst schmiert es sich noch jemand aufs Brot (was allerdings völlig unbedenklich wäre). Abkühlen lassen und gelegentlich dran schnuppern, weil es so schön duftet. Dann könnt ihr eure rohen Holzflächen nach Lust und Laune damit behandeln: Tische, Stühle, Betten, Arbeitsplatten… aber unbedingt warten, bis das Möbelwachs abgekühlt und gelb geworden ist. Ist das Wachs noch durchsichtig und bernsteinfarben riskiert man, zuviel Wachs zu nehmen, und das Holz wird schmierig.

Tipp: nicht wundern, wenn das Möbelwachs einen Grünstich bekommt, wie meines oben im Bild – das hängt ganz vom verwendeten Olivenöl ab, es färbt das Holz aber nicht grün.

Scheuerpulver selber machen

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Wie wir zuhause alles mit 6 einfachen Mitteln putzen, habe ich in diesem Post bereits geschrieben. Ich werde allerdings nach und nach weitere kleine Helfer vorstellen. Heute: selbstgemachtes Scheuerpulver. Für den Backofen, das Ceranfeld, die Herdplatten, die Duschwanne, das Waschbecken, die Badewanne oder hartnäckige Grillroste finde ich es sehr gut. Um Schlieren zu vermeiden, putze ich mit etwas selbstgemachtem Reiniger (Zitrusreiniger oder schneller Reiniger) nach. Mit Tuch und grober Bürste macht das Badputzen so zwar nicht unbedingt mehr Spaß, aber es geht schnell und umweltschonend und schont zudem noch den Geldbeutel. Meine 3 einfachen Zutaten: Seife als Fettlöser, Natron als feiner Putzkörper und Geruchsbinder, und Salz als desinfiszierende Schmirgelhilfe 🙂

 

Ihr braucht:

50 Gramm Seife, gerieben

250 Gramm Natron

50 Gramm Salz

Nach belieben 20 Tropfen ätherisches Öl

 

Alle Zutaten mit einem Pürierstab oder dem Küchenmixer pulverisieren, in ein Schraubglas füllen (ich hatte hier mal etwas Langeweile mit Farbresten und einem alten Radiergummi in Schildkrötenform). Zum Benutzen einfach wie gewohnt etwas Pulver auf ein Tuch geben. Ein grobes Streugefäß, wie etwa für Parmesan, macht sich bestimmt auch gut zum Dosieren.

Schnellen Reiniger selber machen

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Wie wir mit 6 einfachen Mitteln unsere ganze Wohung putzen, ohne Chemie, ohne Giftstoffe, lest ihr hier. Allerdings sprach einiges dafür, einen neuen Reiniger zusammenzubasteln:

– Armaturen, bzw. die Dichtungsringe, Silikonfugen etc., können sehr unter Essig leiden

– Wir brauchten etwas, was jederzeit nachgerührt werden kann, ohne lange ziehen zu müssen (wie mein heißgeliebter Zitrusreiniger)

– manche Oberflächen – wie Stein – vertragen keinen Essig

Ich rührte also schnell etwas zusammen, was hervorragende Dienste tut, auch aber nicht nur für Glasflächen, Spiegel, Dusche und Fenster. Super gegen Kalk, garantiert keine Streifen oder Schlieren. Das Wässerchen hat sich als Lieblingsreiniger meines Mannes bewährt.

 

Ihr braucht:

100 Milliliter günstigen Vodka

200 Milliliter Wasser

Eine Sprühflasche (meine war von einem aufgebrauchtem Putzmittel übrig)

 

Wasser und Vodka in die Flasche geben, schütteln, putzen.

Einfach. Perfekt: Waschmittel und Weichspüler selber machen

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Ich liebe es, die einfachen Dinge des Alltags selbst herzustellen. Und das ohne Plastik, ohne Schnickschnack. Kostengünstig und Umweltfreundlich.

Einer meiner ersten – und zugleich Beliebtesten – Posts war einer über selbstgemachtes Waschmittel aus 5 einfachen Zutaten (hier). Dieses Rezept habe ich jetzt so verbessern können, damit das Waschmittel kostengünstiger, die Zutaten einfacher zu bekommen und die Wäsche weicher, sauberer und besser riechend wird. Na, neugierig?

Ihr braucht:

250 Gramm Natron
100 Gramm Spezialsalz für Spülmaschinen
100 Gramm Seife, nach Belieben mit schönem Duft (Handseife, Alepposeife, Kernseife, Savon de Marseille, ganz egal. Ich nehme selbstgesiedete Naturseife).

Die Seife klein reiben, alle anderen Zutaten untermischen. Trocken aufbewahren. Pro Waschgang reicht ein gestrichener Esslöffel. Auch für Stoffwindeln und die Handwäsche unterwegs nutzbar! Allerdings ist es nichts für Wolle und Seide. Dafür empfehle ich mein Wollwaschmittel zum selber machen.

Weichspüler: je nach Wasserhärtegrad 1-2 Teelöffel Zitronensäure ins Weichspülerfach geben.

Tipp: das Waschmittel könnt ihr auch mit nur 100 Gramm Natron und 150 Gramm Waschsoda ansetzen; das hilft vor allem bei hartnäckigen Verschmutzungen.

Rostentferner selber machen

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Es wird Zeit für einen Werkstatt-Post: ich habe eine alte, schöne Drehbank geschenkt bekommen, die leider ordentlich Rost angesetzt hatte. Da ist putzen und Ölen angesagt! Also die rostigen Stücke abmontieren und mit irgendwas behandeln, nur mit was?

Heute stelle ich euch meinen Super-Rostentferner vor: kaltes Wasser mit Zitronensäure. Alles gut damit bedecken, über mehrere Stunden oder über Nacht stehen lassen, kurz abspülen, gut abtrocknen. Fertig!

Und meine Drehbank blitzt und tut wieder brav ihren Dienst 🙂

Echte Kernseife

Da ich so oft mit Kernseife arbeite und diese auch gern bald selber sieden möchte, wird es Zeit für einen eigenen Post.

Wie ich im Waschmittelrezept schon erwähnt habe, ist Kernseife nicht gleich Kernseife. Viele handelsüblichen Kernseifen enthalten EDTA – dieser Stoff ist nicht nur hat nicht nur die Gefahrenstoffkennzeichnung „reizend“, sondern kann auch gentechnisch produziert werden und die „starke Mineralstoffbindungsfähigkeit kann zu deutlichen Beeinträchtigungen des Stoffwechsels führen“ (Quelle). Ausserdem gilt es als ökologisch bedenklich, da es sich nur schwer abbauen lässt und der Stoff es schafft, giftige Schwermetalle aus dem Sediment zu lösen (Quelle). Ausserdem enthalten Kernseifen häufig Konservierungsstoffe und andere fragwürdige Substanzen.

Echte Kernseife bekommt man nicht in der Drogerie, sondern in Bioläden, Reformhäusern und im Internet. Traditionell hergestellte Kernseife wird aus Tierfett – etwa Rindertalg – hergestellt, mittlerweile gibt es aber auch viele rein pflanzliche Kernseifen (hier rate ich dazu, Palmöl zu vermeiden). Ähnlich in Qualität und Wirkung sind Allepposeife und Savon de Marseille (hier auf einen hohen Olivenölanteil von mindestens 70% achten). Die Kernseife wird im Gegensatz zur „normalen“ Seife nach dem sieden ausgesalzen, um überschüssige Lauge, Wasser und Glycerin zu entfernen.

Kernseife pflegt nicht; sie duftet kaum; aber sie macht richtig gut sauber und hält sich sehr, sehr lange. Für die Körperpflege ist sie zu stark austrocknend, pur würde ich sie dafür also nicht nutzen.

Aber: geniales Zeug, das.