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Unser täglich Brot

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Gutes Brot aus Vollkornmehl selber backen ist nicht schwer. Ich habe allerdings Jahre gebraucht, bis ich keine Steinklumpen mehr gebacken habe und ein wirklich saftiges Vollkornbrot mit feiner Kruste entstanden ist. Ich wollte ein Brot was von Geschmack, Eigenschaften und Qualität dem Brot vom Biobäcker möglichst nahe kommt, ohne den hohen (wenn auch berechtigten) Preis und eine lange Zutatenliste in Kauf nehmen zu müssen.

Für dieses vegane, vollwertige Brot zahlen wir für einen Laib um die 1,50€. Mit der Zeit werde ich noch andere Rezepte mit euch teilen, dies ist aber unser „Klassiker“ geworden. Das Brot ist schnell zusammengerührt, da ohne Kochstück. Es schmeckt uns getoastet, als  „Klappstulle“ oder frisch vom warmen Laib mit Butter und etwas Salz.

Das Brot lässt sich gut variieren, achtet jedoch dabei gegebenenfalls auf eine geringere Flüssigkeitsmenge. Leinsamen saugen sich gern tüchtig voll, nehmt ihr aber etwa Sesam, Walnüsse oder geriebene Möhren stattdessen, könnte der Teig mit untenstehenden Angaben zu flüssig werden.

Das Rezept ist für 2 Brote angelegt, ihr könnt es natürlich halbieren, verdoppeln oder gar vervierfachen, je nachdem, wie viel Brot ihr backen möchtet. Für den Anfang empfehle ich jedoch, nicht zu viel Brot auf einmal zu backen, bis ihr den Dreh raus habt.

Ihr braucht:

1 Kilo Sauerteig (hier mein Sauerteigpost)

500 Gramm Dinkelvollkornmehl

Ca. 400 Milliliter lauwarmes Wasser

3 gute Handvoll geschrotete Leinsamen (ich jage dafür ganze Leinsamen durch meine Flockenquetsche)

2 EL Apfelessig (etwa diesen Selbstgemachten)

2 gehäufte TL Salz

Je nach Reife des Sauerteigs 1 Päckchen Trockenhefe oder einen Würfel frische Hefe

Alle Zutaten in eine große Schüssel geben. Dabei darauf achten, das Salz und Hefe – falls sie zum Einsatz kommt – sich nicht berühren, sonst kann die Wirkung der Hefe beeinträchtigt sein. Alle Zutaten per Hand oder mit einem Löffel gut durchkneten, den Teig mit einem Geschirrtuch abdecken und 1-6 Stunden gehen lassen. Je länger er gehen darf, desto „saurer“ wird das Endprodukt.

Den Teig jetzt auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und halbieren. Die Teigstücke nun mit etwas Mehl bestauben, dass sie nicht mehr kleben, und auf der Arbeitsfläche schön auseinanderziehen und dann wie ein Buch zusammenklappen. 90 Grad Drehen, wieder zusammenklappen, insgesamt drei oder vier Mal. Mit dem anderen Teigstück genauso vorgehen.

Zwei Kastenformen einfetten (ich nehme Emailleformen mit 25 Zentimeter Länge), den Teig auf die Formen verteilen und die Öberfläche der Leibe mit leicht nassen Händen glatt streichen und/oder nach Belieben einschneiden oder auch einfach so lassen. Den Teig könnt ihr in den Formen jetzt nochmals eine Stunde gehen lassen, ich bin dafür aber meist zu faul praktisch veranlagt.

Wer eine feste Kruste mag, der verteilt auf dem Backblech, auf dem die Brote stehen, 1-2 Esslöffel Wasser. Die Brote bei 180 Grad (Umluft ohne vorheizen) 60 Minuten backen, dann aus dem Ofen nehmen und die ersten 10 Minuten in der Form abkühlen lassen. Danach kann man es vorsichtig herauslösen.

Das Brot lässt sich gut einfrieren; ich backe gern 6 Brote auf einmal und habe so wochenlang selbstgemachtes Brot im Haus, ohne weiter etwas dafür tun zu müssen.

Ich wünsche mir übrigens ein gutes Rezept für ein Dinkel-Quarkbrot mit Sauerteig aus Vollkornmehl, vielleicht könnt ihr mir da weiterhelfen?

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Osterfreuden

 

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Seit wir es etwas „langsamer“ angehen, haben sich auch die Feiertage bei uns verändert. Weihnachten ist zwar deutlich Konsum- und Abfalllastiger (wie wir damit umgehen lest ihr hier), Ostern bedeutet aber oft: Schokoeier in Alufolie, Ostergras in Plastiktüten, bunte Eier aus unschöner Hühnerhaltung und lieblose Deko aus Gips mit Teelichtern vom schwedischen Möbelhaus.

Ich verstecke dieses Jahr stellvertretend für den Osterhasen und für drei verschiedene Generationen selbstgemachtes Kräutersalz, selbstgemachtes Löwenzahnpesto, selbstgemachtes Kräuteröl, einen Gutschein für die Boulderhalle und eine Kiste gut erhaltenes Baufix, gefunden über ebay kleinanzeigen. Aus dem Hühnerstall werden teils nestwarme Eier gekocht und pflanzlich gefärbt, wir machen Schokolade und Fruchtgummis selber, backen einen Möhrenkuchen und einen Osterzopf, bemalen Ostereier und hängen sie an Korkenzieherhaselnusszweige aus dem Garten von Freunden, kriegen Besuch von netten Leuten, machen ein kleines Osterfeuer und leihen uns für Abends den Schwenker vom Nachbarn um damit zu grillen, bei schlechtem Wetter wird die Bratpfanne in der Küche stattdessen herhalten müssen.

Ich habe nicht das Gefühl, dass uns so irgendetwas entgeht oder unser Kind davon Schaden tragen wird, keine 10 Lindthasen geschenkt zu bekommen (und vermutlich bekommt er trotzdem einen von der Omi; aber einer reicht ja auch).

Wie entgeht ihr dem Verpackungs- und Einkaufsrausch zu Ostern?

Weinessig selber machen

Ein guter Essig kann sehr kostspielig sein – oder sehr günstig. Ihr braucht zur Herstellung eines Rotwein-, Weißwein- oder Roséessigs gerade mal zwei Zutaten. Auf die Anleiting gestoßen bin ich hier, und es ist tatsächlich sehr einfach.

Ihr braucht:

Naturtrüber Apfelessig mit Mutter (ich nehme diesen Selbstgemachten)

Wein (trocken oder lieblich – gern auch abgestandender, oder offener Sekt der nicht mehr so perlt)

Mischt 2 Teile Wein mit einem Teil Essig in einem großen Glas. Deckt dir Öffnung mit einem Stück Kästetuch, Mulltuch oder einem dünnen Geschirrtuch ab. Lasst es mindestens 4 Wochen stehen, am besten bei Zimmertperatur. Dann könnt ihr nochmals Wein nachgießen und es wieder stehen lassen oder den Essig durch ein Tuch abseihen und ihn in Glaschen umfüllen.

Ihr könnt zu Essig und Wein natürlich auch direkt Knoblauchzehen, Kräuter oder Gewürze, Zitrusschalen oder Trockenobst geben, um den Geschmack zu verändern. Lasst diese Sachen auch einfach bis zum Abseihen mit drin.

Wer jetzt angefixt ist: wie ihr einen feinen Rosenessig selber machen könnt, schrieb ich bereits hier. Ihr könnt als Ausgangsessig gekauften Essig, selbstgemachten Apfelessig oder Weißweinessig nehmen.

Tipp: Gekaufter Essig ist häufig durch Gelatine gefiltert worden, wie auch der meiste Wein.  Wer Wert auf tierproduktfreien Essig oder Wein legt, sollte im Zweifel im Geschäft nachfragen.