Laugenstein – auch als Natriumhydroxid (NaOH) oder Seifenstein bekannt – wird zur Seifenherstellung eingesetzt und besteht aus etwa 3 Teilen Ätznatron und 2 Teilen Soda (Quelle). Gut verschlossen und trocken gelagert hält es sich sehr lange. In Glas oder Aluminium kann man es allerdings nicht lagern, weil es sich dort „durchfressen“ würde…
Haarseife, Kernseife, Handseife, Körperseife: diese schönen Dinge kann man mit Laugenstein herstellen. Es ist einiges an Planung und Vorsichtsmaßnahmen geboten, bevor man mit dem sieden von handgemachten Seifen beginnt.
Man bekommt Laugenstein in Apotheken und manchen Drogerien in Plätzchen-, Perlen- oder Kristallform. Diese Kristalle sind ätzend und sollten immer ausser Reichweite von Kindern, Haustieren und neugierigen Besuchern aufbewahrt werden, da schon Kleinstmengen schwere innere Verätzungen zur Folge haben können (Quelle). Ein solcher Kristall ist schnell inhaliert oder „mal probiert“, was gefährliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Auch bei Hautkontakt kann aber ein einziger Kristall schon zu kleinen Löchern im Gewebe führen – Augen, Nase, Mund und Hände schützen! Schnelle Abhilfe schafft Essig, der dringend offen herumstehen sollte, wenn ihr Seife sieden wollt. Dieser neutralisiert die Lauge.
Wer mit Laugenstein arbeitet, sollte grundsätzlich Handschuhe, Mund- und Augenschutz tragen, um Verätzungen zu vermeiden und nur an einem gut belüfteten Ort (Terrasse, Hofeinfahrt, Garten) und mit Arbeitskittel damit hantieren. Pingeligste Aufräumarbeit und absolute Vorsicht sind dabei Gebot. Babysitter organisieren, Haustiere wegsperren, Telefon ausstecken, Handy aus, Postbote ignorieren. Lasst euch nicht ablenken, nehmt euch viel Zeit – oder lasst es lieber ganz bleiben.
Laugenstein wird immer in das kalte Wasser gegeben, niemals anders herum – ansonsten gibt es eine Explosion und dieses ätzende Zeug fliegt euch noch entgegen…
Die erste Seife ist immer eine Überwindung und sollte nur dann gemacht werden, wenn alles gut vorbereitet ist und jemand dabei ist, der einem helfen kann. Wem das zu gefährlich scheint – und das ist kein Grund, sich zu schämen! – sollte sich seine Seife lieber kaufen oder fertige Seife veredeln.
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