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Grillkohle ade!

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Lange ist es her, da standen wir in Berlin mit Freunden und unseren beiden WG-Mitbewohnern im Garten und grillten irgendwas vor uns hin. Die Grillkohle hatten unsere Mitbewohner besorgt und freuten sich über die großen Kohlebrocken und den ungewöhnlichen Geruch. Zumindest so lange, bis wir einen Blick auf die Packung warfen und klar wurde, dass es sich ganz sicher nicht um Buchenholzkohle handelte. Sie hatten ganz unbekümmert nach dem großen billigen Sack Grillkohle gegriffen und dabei nicht gesehen, dass das Holz südamerikanischen Ursprungs war und wir höchstwahrscheinlich Tropenholz auf dem Grill zu liegen hatten. Hier ein interessanter Artikel des NABU zu dieser leider allzu häufigen Problematik.

Was tun stattdessen? Grillkohle aus Deutschland kaufen? Ich finde es schade, wenn Bäume nur dazu angebaut und abgeholzt werden, um anschließend verkohlt, verpackt, teuer verkauft und dann verbrannt zu werden. Was für ein Aufwand! Andererseits ist es aber sehr gemütlich, draussen zu sitzen und das Essen in geselliger Runde vor sich hinbrutzeln zu lassen.

Wie so häufig war es nicht weiter schwer die Kohleproblematik zu umgehen als wir beschlossen, das Nächstliegende zu tun. Nicht etwa auf die kulinarischen Genüsse zu verzichten, sondern gelegentlich den dreibeinigen Schwenkgrill vom Nachbarn zu leihen und auf den glühenden Kohlen vom heruntergebrannten Holzfeuer über der Feuerschale zu grillen. So sparen wir uns auch den Grillapparat.

Grillkohle wird zwar heißer und brennt länger als Feuerholz, dafür entsteht mit Holz kein Abfall (über die Asche freuen sich die Rosen) und die Ökobilanz sowie die Kosten sind gleich null. Da mein Mann gelegentlich für Nachbarn oder Freunde Bäume fällt und dafür oft das so entstandene Holz behalten darf, trocknen große Mengen Feuerholz im Keller vor sich hin und warten auf ihren Einsatz. So hat jeder etwas davon, auch die Umwelt.

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