Bei dieser Frage muss ich immer etwas schmunzeln. Sie wurde uns schon häufig gestellt, dabei keimte dieser ganze Umbruch auf einem wirtschaftlich gesehen so mageren Boden, dass uns kaum was anderes übrig blieb. Auf gewisse Dinge verzichten, umdenken, hinterfragen, umrüsten: das kostet vor allem Zeit und Zuversicht. Manches hat sich auch gar nicht verändert. Vielleicht kommen wir in diesem Blog manchmal etwas „radikal“ rüber, aber im Grunde genommen sind wir eine ganz normale Familie, die sich ihren Weg sucht (und dabei nicht immer so konsequent ist, wie sie gern wäre).
Trotzdem: durch unsere Umstrukturierung haben wir ein großes Plus an Lebensqualität gewonnen, was vielleicht als kostspielig wahrgenommen wird. Viele Bio-Lebensmittel, wenn längst nicht alle; Haus mit großem Garten; teils teure Neuanschaffungen. Im Endeffekt sparen wir aber viel Geld, weil wir viel Gebrauchtes nutzen. Sperrmüll oder selber bauen statt Ikea, Second-Hand-Laden oder selber nähen statt H&M, selber kochen statt essen gehen (was wir zwar machen, aber sehr selten). Neu kaufen tun wir die Dinge, die wir gebraucht nicht finden, die eine gewisse Qualität haben und die wir auch reparieren können, sollte mal etwas damit sein. So sparen wir im Endeffekt auch wieder einiges.
Wenn wir plötzlich zu Geld kämen, würden wir vermutlich lieben Menschen finanziell unter die Arme greifen, unser Mietshaus kaufen, konkret über Adoption oder Pflegekinder nachdenken, die Jugendstilstühle neu bepolstern lassen, reisen, eine Sauna in den Garten setzen, einen Imkerkurs machen und Bienen anschaffen, den Dachboden ausbauen, ein anderes Auto besorgen und einen Hund in die Familie integrieren.
Aber ganz ehrlich – bis hierhin haben wir es auch ohne großes Geld geschafft. Da bin ich stolz drauf und habe langsam das Gefühl: wenn es uns wichtig ist, schaffen wir den „Rest“ auch noch locker.
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