Archive for September 2014

Einfaches Peeling selber machen

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Wer ein wenig Urlaubsgefühl im Glas, ein schnell zusammengerührtes Geschenk oder eine kostengünstige, umweltfreundliche Alternative zu Mikroplastik-verseuchten Peelings aus der Drogerie sucht, ist hier ganu richtig. Ich habe Rohrohrzucker und Sesamöl mit etwas Mandarinenöl gemischt, aber es geht auch wunderbar mit Mandelöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl oder was ihr sonst gerade so rumstehen habt. Das Rezept eignet sich auch sehr gut zum Aufbrauchen von gewöhnlichem Haushaltszucker, wenn ihr gerade davon Abstand nehmt.

Das Peeling ist ergiebig, macht wunderbar weiche Haut und erübrigt das Eincremen. Es ist sanft genug fürs Gesicht und kann in der Badewanne oder Dusche benutzt werden – aber Vorsicht, Rutschgefahr!

 

Ihr braucht:

125 Gramm Öl

250 Gramm Zucker

evtl. 15-20 Tropfen ätherisches Öl

 

Alle Zutaten vermischen, fertig. Ein weiteres Peelingrezept findet ihr hier.

Crema di Balsamico selber machen

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Crema di Balsamico ist wunderbar in Salaten, in Dips, auf Melonen oder Erdbeeren. Im Herbst beginne ich immer mit den Weihnachtsvorbereitungen und diese Balsamicocreme macht sich gut als Mitbringsel oder kleines Geschenk.

Die Creme könnt ihr in verschiedenen Farben und mit unterschiedlichen Gewürzen herstellen, um eine ganze Palette an verschiedenen Sorten zu haben.

Geeignete Essigsorten: Weißweinessig, Rotweinessig, Apfelessig, Balsamico, Kräuteressig…

Geeignete Saftsorten (ich nehme frisch gepressten): Traubensaft, Apfelsaft, Johannisbeersaft, Zitronensaft, Pflaumensaft, Birnensaft…

Geeignete Gewürze: Chili, Nelken, Zimt, Vanille, Kardamom, Anis…

Eine kleine Warnung vorab: es dauert eine ganze Weile, die Creme herzustellen, und es wird nach Sauerbraten riechen. Gut lüften ist also ein Muss.

Ihr braucht:

0,5 Liter Essig
0,5 Liter Saft*
Nach Belieben Gewürze

* bei sauren Sorten empfiehlt sich, zusätzlich etwas Honig oder Rohrohrzucker unterzumischen.

Alles in einen Topf geben und auf mittlerer Hitze unter ständiger Aufsicht und gelegentlichem Rühren in ca. 2 Stunden zu einer sirupartigen Konsistenz einkochen. Die Creme dickt nach dem Abkühlen etwas nach, daher empfiehlt sich die Abfüllung im warmen Zustand.

Mokka selber machen

Kaffee ist für mich etwas Besonderes, was ich als nicht selbstverständliches Luxusgut wertschätze. Wenn man selten Kaffee trinkt ist es umso schöner, diesen durch ein Paar Kniffe richtig zu zelebrieren. Obwohl ich meinen Kaffee nach wie vor gern mit dieser Kaffeemaschine herstelle, ist Abwechslung auch sehr schön. Darf ich vorstellen? Mokka!

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Als ich auf der erfolglosen Suche nach einem plastikfreien, alufreien Espressokocher war, stolperte ich auf einem Flohmarkt über ein nettes kleines Mokkakännchen aus Messing für 50 Cent. Seitdem ist meine Suche vorbei – Mokka schmeckt mir persönlich ohnehin wesentlich besser als Espresso, und ist sehr einfach herzustellen. Mokka ist die orientalische Kaffeekochvariante, wird pechschwarz aus kleinen Tässchen geschlürft, ist oft mit Zimt, Kardamom, Nelken, Kakao, Vanille oder anderen Köstlichkeiten gewürzt und schmeckt sehr herrlich. Ich koche ihn am liebsten mit einer ganzen Kapsel grünen Kardamoms auf, wie ich es im obergemütlichen Café Al Hamra in Berlin kennen und lieben gelernt habe. Man muss ein wenig üben, bis man den Dreh raus hat und die Gewürze für seinen Geschmack richtig auswählen und dosieren kann.

Ihr braucht:

Eine Mokkakanne (wird auch Cezve oder Ibrik genannt; es geht bestimmt auch ein kleiner Topf)

Wasser, in Espressotässchen abgemessen (im Bild ist die Tasse größer)

1 gehäufter Teelöffel staubfein gemahlener Kaffee pro Tasse (feiner als Espresso; lasst es euch entweder im Geschäft mahlen oder stellt die heimische Kaffeemühle so fein wie möglich ein)

Evtl. 1 gestrichener Teelöffel Rohrohrzucker pro Tasse

Nach Belieben Gewürze (ganz oder gemahlen)

 

Alle Zutaten in die Kanne oder den Topf geben und gut verrühren. Beim Erhitzen aufpassen, dass der Kaffee weder anbrennt noch überkocht! Nach dem ersten Aufkochen den Mokka vom Feuer nehmen und den Schaum in die Tassen verteilen, dann noch zwei Mal kurz aufkochen lassen (Rühren nicht vergessen) und genießen.

Wie wir wohnen

Ein altes Winzerhaus mit großem Grundstück und eigenem Baumbestand. Draussen gackern Hühner, surren schwarze Honigbienen durch den Kräutergarten, Laufenten beseitigen schnatternd die Nacktschnecken des Gemüsebeets. Gerade habe ich den Offenstall der Islandpferde abgeäppelt. Oder auch nicht.

Wir wohnen in einem Mietshaus mitten in der Stadt, um uns herum laute Straßen, Betriebe, zum nächsten Grün muss man schon einige Schritte tun. Fenster, die bei Regen selber schließen. Die futuristische Einbauküche der Vormieter, die wir beim Einzug übernahmen, versetzt mich mit jeder neuen Fehlermeldung in einen verdutzten Zustand: ein Herd, der überhitzen kann. Eine Spülmaschine, die nur anspringt, wenn der eingebaute Laser Bodenkontakt hat (und nicht, wenn etwa eine frech durch die Küche geschnipste Kastanie darunter liegt).

Wir fühlen uns wohl in dieser Stadt: die Menschen sind nach unserem Schlag, wir haben viele Freunde gefunden, gute Arbeit und viele schöne Wanderwege. Hier ist es kinderfreundlich, ruhig und in jedem Falle übersichtlicher als in unserem ehemaligen Wohnort: Berlin. Die Gegend möchte ich ungern wieder eintauschen, die Wohnsituation allerdings schon irgendwann.

Nachts lauschen wir dem Stadtverkehr, sprechen mit Freunden beim Anblick der Neonschrift des Supermarktes auf der gegenüberliegenden Straßenseite unter anderem über Selbstversorgung, Energiewende und Entschleunigung, sitzen auf der Terrasse und sehen außer unseren Blumentöpfen bloß Beton. Da der Vermieter es so wünscht, greifen wir für den Kompostmüll auf Plastiktüten zurück und entgrünen fleißig mit kleinen Küchenmessern die ohnehin viel zu kahle Betonlandschaft des Hinterhofes. Wir bemühen uns um einen gesunden, „langsamen“ Lebensstil aber putzen alle zwei Wochen unsere Fenster, weil man sonst vor lauter Feinstaub kaum mehr etwas dadurch sieht und versuchen, nicht allzuviel über unsere Atemwege und die unseres Sohnes nachzudenken. Paradox, nicht wahr…?

Mein Mann, der Leidenschaftler, sammelt Pläne für selbstgemachte Solaranlagen, tüftelt in seiner Freizeit über mit Regenwasser betriebene Toilettenspülungen nach und überlegt, wie man Leinen anbauen und zu Stoff verweben oder Sonnenblumen anpflanzen und zu Öl pressen könnte. Manchmal schauen wir uns Häuser im Internet an und träumen. Schick muss es nicht sein, das Eigenheim, nur ehrlich.

Die Realität sieht zwar – noch? – etwas anders aus; schließlich sind wir nicht gerade Vielverdiener – aber wer weiß, vielleicht schaffen wir diesen Schritt zur Entschleunigung auch noch irgendwann: die eigenen vier Wände.

Deocreme selber machen

 

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Sprühdeo, Deostick und Rolldeo habe ich bereits als Selbermachrezepte gepostet und bin ganz zufrieden damit. Vermehrt kommt allerdings Deocreme zum selber machen ins Gespräch, da will ich also noch einmal die Hexenküche bemühen und schauen, was sich da anrühren lässt. Schließlich kommt man so ganz ohne alte Deogefäße oder Plastikteile aus, und ich habe doch noch einen Grund gehabt, die alten Bonbondosen aufzubewahren 😉

Die simpelste Variante: reines Kokosöl. Fand ich allerdings nicht so wirksam, und ich wollte etwas, was mir nicht „wegläuft“.

Nach einigen Fehlversuchen mit knirschendem, viel zu festem Deo und sandartigen Ansammlungen in den Oberteilen: ein erfreulich einfaches, sehr wirksames Rezept mit seidiger Konsistenz zum Nachrrühren. Nicht jede Haut verträgt das von mir angegebene Natron. Ihr könnt es aber auch einfach durch einen weiteren gestrichenen Esslöffel Speisestärke ersetzen.

 

Ihr braucht:

 

30 Gramm Kakaobutter

100 Gramm Kokosöl

1 gestrichener Esslöffel Speiesestärke

1 gestrichener Esslöffel Natron

Nach Belieben 30 Tropfen ätherisches Öl (Lavendel-Zitrone zum Beispiel)

 

Das Kökosöl mit der Kakaobutter in einem kleinen Topf sanft erhitzen oder im Wasserbad zum Schmelzen bringen. Vom Feuer nehmen, die restlichen Zutaten untermischen und die Masse in Schraubgläser oder Dosen füllen. Die Masse bekommt durch die Kakaobutter erst nach ein Paar Tagen ihre richtige Konsistenz, anwenden kann man das Deo aber sofort. Auch bei dunklen Oberteilen.