Archive for the ‘Baby und Kind’ Category

Kleiner Becher, große Wirkung

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Hättest du gewusst, dass im Durchschnitt 320.000 Einweg-Kaffeebecher pro Stunde in Deutschland entsorgt werden? (Quelle). Ich finde das ganz schön gruselig. Was das für Energie, Ressourcen, Logistik, Umwelt, Wirtschaft und letztenendes den Verbraucher an Belastungen mit sich bringt, kann man sich wohl kaum vorstellen.

Zurück zum Mehrwegbecher! Und das nicht nur für Kaffee. Bedenkt die Papp- oder Plastikbecher an Wasserspendern, am Imbiss, auf Grillfesten, im Flugzeug. Wer da einen eigenen Becher parat hat, spart eine Menge Müll und Konsequenzen. Dieser kleine Edelstahlbecher ist immer in meinem Rucksack zu finden und hat sich schon vielfach bewährt. Kann ja auch ein Thermosbecher sein, oder einfach eine leere Flasche. Wer fragende Blicke erntet, sollte sich nicht einschüchtern lassen. Ist ja nichts Schlimmes dabei, und vielleicht kommt so der ein oder andere unwissende Verbraucher auch mal auf Themen wie Müllvermeidung und Plastikfasten, der sich bisher keinerlei Gedanken dazu gemacht hat.

Natürliche Gummibärchen selber machen

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Gummibärchen sind noch so eine Sache, die man als Eltern eines Kleinkindes schwer umgehen kann. Zum Glück ist es kinderleicht, eine schnelle natürliche Alternative zuhause zu machen.

Ich habe uns, wie ihr sehen könnt, tatsächlich Gummibärchenformen dafür gekauft. Das ist aber nicht unbedingt nötig, jede andere Silikonform tut es auch (und warum ich den Silikonkompromis für manches eingehe, könnt ihr hier nachlesen). Ihr könnt die Masse auch einfach auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gießen und nach dem fest werden mit einem Messer oder Keksausstechern Formen ausschneiden.

Ein Paar Worte vorab:

Nehmt eine hochwertige Bio-Gelatine in Pulverform. Wer das Ganze vegan haben möchte, kann natürlich zu Agavendicksaft und Agar-Agar greifen, da habe ich allerdings noch keine Erfahrungswerte beim Gummibärchenmachen gesammelt. Statt Saft könnt ihr auch püriertes Obst nehmen, oder beides mischen; ich empfehle euch jedoch, Früchte wie Himbeeren nach den Pürieren durch ein Sieb zu passieren, um die Kerne loszuwerden. Um die Farben der Bärchen schön knallen zu lassen, könnt ihr einen Teelöffel Zitronensaft mit hineingeben. Ananas hat durch seine Enzyme irgendeine Wechselwirkung mit der Gelatine, weßhalb ihr sie nicht verwenden solltet. Ansonsten sind der Fantasie hier keine Grenzen gesetzt.

Ihr braucht:

100 Gramm Saft

15 Gramm Gelatine

1 Esslöffel Honig

Den Saft mit dem Honig in einem kleinen Topf unter Rühren erhitzen, bis der Honig sich ganz gelöst hat. Dann bisschen für bisschen die Gelatine mit einem Schneebesen unterrühren. Es sollte eine glänzende Flüssigkeit ohne Klümpchen entstehen. Wenn ihr Silikonformen nehmt, solltet ihr diese auf Frühstücksbretter stellen, damit sie nicht so herumwabbeln. Die Fruchtgummimasse in die Mulden füllen. Die Bretter mit den Formen kurz auf der Arbeitsfläche anstoßen, um eventuell entstandene Luftbläschen rauszuklopfen. Das Ganze für 30 Minuten ins Gefrierfach stellen, dann das fertig Naschwerk aus den Formen lösen und innerhalb von zwei Wochen aufbrauchen.

Schokoladenaufstrich selber machen

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Als unser Kleiner noch ganztags zuhause war, hat er nicht nach Süßem gefragt. Schließlich kannte er es kaum. Als Eltern eines Kindergartenkindes hat man es da schon schwieriger. Die kleinen Racker linsen sich dann schonmal gegenseitig in die Frühstücksdosen, stellen Fragen, sind neugierig. Weil ich unsere Kinder nicht auf den Geschmack des Schoko-Nuss-Brotaufstrichs mit „N“ bringen möchte, hier unser Kompromis. Abfallfrei, aus wenigen Zutaten in Sekunden hergestellt, gesund und lecker. Der Aufstrich schmeckt auch als Dip oder in Naturjoghurt hineingerührt.

Ihr braucht:

2 Bananen, schön reif

2 gestrichene Esslöffel Backkakao

Nach Belieben 1 Teelöffel Honig oder Apfeldicksaft

Alle Zutaten mit der Gabel zerdrücken oder mit dem Pürierstab zermusen. Ihr könnt den Aufstrich gut mit Zimt, Vanille oder Orangenschale verfeinern. Im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von wenigen Tagen verbrauchen.

Sonnencreme selber machen: zwei natürliche Varianten

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Es ist nun schon Jahre her, seit ich meinen ersten Post über natürliche, selbstgemachte Sonnencreme veröffentlicht habe (ihr findet ihn hier). Sie funktioniert zwar oberflächlich auch ganz gut, hat aber keinen eingebauten UVA- oder UVB- Schutz und weil man ja nicht immer mit einem breitkrempigen Hut herumlaufen, schwimmen oder sonstiges machen möchte, gibt es jetzt zwei neue Rezepte für wasserfeste Sonnencreme mit persönlich einstellbarem LSF und die Möglichkeit, Insektenschutz gleich mit einzubauen. So spart man sich Autan oder auch  den selbstgemachten Autanersatz (der leider Flecken hinterlassen kann).

Zunächst zur Basis. In meinem ursprünglichen Rezept habe ich Kakaobutter, Sesamöl, Karottenöl und Bienenwachs verwendet. Daraus entstanden ist eine cremige Salbe mit schöner Konsistenz, die schnell einzieht, also bleibe ich dabei, bis auf das ich jetzt Kokosöl statt Kakaobutter nehme, weil ich es plastikfrei bekomme. Ausserdem bildet es nicht die Kügelchen, die euch im Ursprungsrezept teilweise gestört haben (im Bild in der gelben Sonnencreme zu sehen). Ich schlage als neue Zutaten Zinkoxid oder Himbeerkernöl und ätherisches Öl vor. Warum ich gerade diese Zutaten gewählt habe, erzähle ich euch erst einmal. Und dann gehts weiter zu den Rezepten.

Kokosöl

Kokosöl riecht gut (wer mir wiedersprechen mag, nimmt das desodorierte), schützt die Haut vor Austrocknung und hat einen natürlichen Lichtschutzfaktor von 4 (Quelle). Sheabutter oder Kakaobutter können stattdessen verwendet werden.

Sesamöl

Sesamöl ist reich an hautfreundlichem Vitamin E und soll bis zu 30 Prozent der UV-Strahlen abblocken können (Quelle). Ausserdem hat es einen natürlichen LSF von ca. 4 (Quelle).

Karottenöl

Ich nehme mein selbstgemachtes (die Anleitung dafür findet ihr hier). Karotten sind reich an Karotin, was wiederrum ein Antioxidant ist und zum Zellschutz beitragen soll (Quelle). Ausserdem hat Karottenöl einen recht hohen natürlichen Lichtschutzfaktor von 30-40 (Quelle).

Bienenwachs

Bienenwachs macht die Sonnencreme etwas fester und resistenter gegen Wasser. Wer lieber eine weichere Konsistenz hat oder eine vegane alternative sucht, lässt das Wachs einfach weg.

Zinkoxid

Da war doch was – ich habe die Verwendung von Zinkoxid in meiner bisherigen Sonnencreme und sämtlichen anderen Cremes und Salben (wie der Wundschutzcreme und der Wundschutzcreme mit Heilkreide) vermieden, um Nanopartikel zu umgehen. Jetzt verwende ich es doch – ist das nicht inkonsequent? Nicht, wenn man beim Kauf genauer hinschaut. Ohne den UV-Filter Zinkoxid ist ein UVA- und UVB- Schutz der natürlichen Sonnencreme nicht zu gewährleisten. Ausserdem kann so der gewünschte Lichtschutzfaktor ganz einfach über die Dosierung eingestellt werden. Mein Rezept ist für eine Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von ca. 30. Wer einen anderen Lichtschutzfaktor haben mag, kann hier nachlesen, wie viel er dafür braucht. Trotzdem: achtet beim Kauf darauf, dass die Partikel nicht so klein sind, dass sie die Haut durchdringen (100 nm und kleiner) sondern groß genug sind, dass sie auf der Hautoberfläche bleiben und da schön schützen können. Entsprechendes Zinkoxid bekommt ihr im Internet, wenn ihr nach „Zinkoxid Non-Nano“ sucht. Wer darauf verzichten möchte, nimmt einfach das Rezept mit Himbeerkernöl stattdessen.

Himbeerkernöl

Laut einer Studie aus dem Jahr 2000 (hier könnt ihr es nachlesen) hat Himbeerkernöl einen natürlichen LSF von 28-50 gegenüber UVB-Strahlen und und einen LSF von ca. 8 gegen UVA-Strahlen. Wer auf der sicheren Seite sein will, nimmt das Rezept mit Zinkoxid.

Ätherische Öle

Lavendel, Minze und Eukalyptus helfen um Mücken, Bremsen und Zecken abzuwehren. Wer bloß den Duft der Creme etwas feiner gestalten möchte, kann etwa zu einer Mischung aus ätherischem Vanille- und Jasminblütenöl greifen. Verwendet aber beim Beduften der Creme bitte keine Zitrusdüfte, da diese einen Sonnenbrand begünstigen können.

Rezept 1: mit Zinkoxid und einem LSF von ca. 30

Ihr braucht:

25 Gramm Kokosöl

100 Gramm Sesamöl

3 Esslöffel Karottenöl

2 Gramm Bienenwachs

20 Gramm Zinkoxid (Non-Nano)

Evtl. ätherisches Öl (10-20 Tropfen)

Das Kokosöl mit dem Bienenwachs und dem Sesamöl in einem Wasserbad oder vorsichtig in einem Topf auf direkter Flamme zum schmelzen bringen. Den Topf vom Feuer nehmen und alle weiteren Zutaten rasch mit einem Schneebesen unterrühren (vorsicht, dass ihr das Zinkoxid nicht einatmet). In ein Gefäß füllen. Die Creme braucht einige Zeit, bis sie aushärtet, ist aber sofort einsatzbereit. Sie hält bei uns gut ein Jahr und länger, allerdings verändert sie je nach Temperatur ihre Konsistenz.

Rezept 2: mit Himbeerkernöl und einem LSF von ca. 20

Ihr braucht:

50 Gramm Kokosöl

100 Gramm Sesamöl

15 Milliliter Himbeerkernöl

3 Esslöffel Karottenöl

2 Gramm geriebenes Bienenwachs

Evtl. ätherisches Öl (10-20 Tropfen)

Das Kokosöl mit dem Bienenwachs und dem Sesamöl in einem Wasserbad oder vorsichtig in einem Topf auf direkter Flamme zum schmelzen bringen. Den Topf vom Feuer nehmen und alle weiteren Zutaten rasch mit einem Schneebesen unterrühren. In ein Gefäß füllen. Die Creme braucht einige Zeit, bis sie aushärtet, ist aber sofort einsatzbereit. Sie hält bei uns gut ein Jahr und länger, allerdings verändert sie je nach Temperatur ihre Konsistenz.

Immer gut eincremen, vor allem wenn man stark schwitzt oder zwischendurch ins Wasser geht. Zusätzlich zum Eincremen ist es natürlich wichtig, die Mittagsssonne zu vermeiden oder sich gut abzudecken, damit man keinen Sonnenbrand bekommt. Wie immer gilt: ich bin kein Arzt, das Nachrrühren meiner Rezepte und deren Anwendung liegt in eurem Ermessen und ich gebe keine Gewähr auf Wirkung oder Verträglichkeit der Sonnencreme.

 

Heilende Honigmaske selber machen

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Sommer, Sonne, Sonnenbrand? Dieses Trio ist häufig zusammen unterwegs, wenn man sich nicht regelmäßig eincremt. Wir nutzen nach wie vor sehr gern meine selbstgemachte Sonnencreme (meine zwei neuen Abwandlungen des Ursprungsrezeptes poste ich in den folgenden Tagen) und ich würde euch auf jeden Fall guten Sonnenschutz empfehlen. Wer aber plötzlich doch Sonnenbrand hat, braucht schnelle Linderung. Diese heilende Honigmaske ist für rote Rücken genauso gut anzuwenden wie bei anderen unschönen Hitzenebenwirkungen wie Akne, Neurodermitis, Inseketenstichen oder gernerell bei trockener, empfindlicher Haut. Sie ist schnell angerührt und ziemlich kostengünstig.

Als Zutaten habe ich lauter hautfreundliche Substanzen gewählt, welche den Heilungsprozess der Haut unterstützen und lauter nette Eigenschaften mit sich bringen. Die Maske kühlt und pflegt ganz wunderbar.

Honig

Honig ist ein natürlicher Entzündungshemmer, beflissener Bakterientöter und unterstützt einen raschen Heilungsprozess (Quelle).

Apfelessig

Zum Thema Apfelessig habe ich hier schon ziemlich lange schwadroniert, ich kann ihn für alles Mögliche nur empfehlen, und mein Selbstgemachter kostet euch so gut wie gar nichts.

Heilerde Hautfein

Heilerde Hautfein soll bei Akne, fettiger und entzündlicher Haut, Ekzemen und Ausschlägen, Allergien, Neurodermitis, Psoriasis, Cellulite und vielem mehr helfen (schaut mal hier). Ihr bekommt sie in Drogerien und Apotheken.

Jetzt wird zusammengerührt. Untenstehendes Rezept ist ausreichend für 3 Gesichtsmasken oder einen oberen Rücken.

Ihr braucht:

1 gestrichener Teelöffel Honig

2 Teelöffel Wasser

1 Teelöffel Apfelessig

50 Gramm Heilerde hautfein

Alle Zutaten mit einem kleinen Schneebesen klumpenfrei verrühren. Die Maske ist sofort gebrauchsfertig. Tragt sie mit den Fingern auf, spart Mund- und Augenpartie aus und lasst die Maske 20 Minuten wirken. Beim Abspülen kann sie etwas resistent sein, hier hilft ein Waschlappen und etwas Rubbelgeduld. Anschließend gut eincremen (ich nehme dafür meine selbstgemachte Gesichtscreme), sonst kann die Maske austrocknend wirken. Wer möchte, kann die Maske gut eine Woche im Kühlschrank aufbewahren und bei Bedarf anwenden.

Wie immer gilt: ich bin kein Arzt! Anrühren und Anwenden meiner Rezepte liegt in eurem Ermessen, ich übernehme keine Haftung für eventuell auftretende Schwierigkeiten.

Unser Wickeltisch

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Heute möchte ich euch unseren Wickeltisch vorstellen, doch nicht unbedingt in Form eines „Mami-Posts“, sondern vielmehr stellvertretend für Vieles, was wir hier so machen. Es ist also vielleicht auch für diejenigen interessant, die sich mit dem Thema Wickeltisch ansonsten gar nicht angesprochen fühlen.

Zu meinem Post „Ist dieser Lebensstil nicht sehr kostspielig?“ haben viele spekuliert, dass dieser Weg nicht weniger kostenintensiv sei, sondern vielmehr eine Umverteilung der klassischen Ausgaben verlange. Hier möchte ich euch einmal zeigen, wie man aus „nichts“ was machen kann und im Endeffekt doch viel mehr spart, als man meinen könnte.

Die Kommode selber ist eine der letzten Ikeamöbel, die sich bei uns im Haus befinden. Sie tut noch ihren Dienst, ist nicht ganz unpraktisch und ist durch lustige Knäufe von meiner Schwester zumindest etwas individueller gestaltet worden. Sie stand lange im Flur und war mit Bettwäsche gefüllt. Diese haben wir auf das Nötigste reduziert, womit der Rest locker in meinen minimalistisch gehaltenen Kleiderschrank passt.

Das Wickelbrett hat mein Mann aus Holzresten zusammengezimmert, die Wickelauflage ist aus Stoffresten vom Wäschesack nähen gemacht und mit Dinkelspelz gefüllt. Ein ausrangiertes Handtuch der Nachbarin – nicht im Bild, weder Handtuch noch Nachbarin – wirkt als „Stoßdämpfer“ drumherum. Unter dem Wickelbrett liegen Moltontücher zur Abdeckung der Wickelauflage und eine Wickelunterlage für Unterwegs aus Wachstuch.

Über dem Wickeltisch hängt ein selbst gebasteltes Mobile, ein sogenannter „Babyfaszinator“, wie man bei uns in der Familie zu sagen pflegt. Darunter steht eine Rolle komplett biologisch abbaubares Windelvlies und ein selbstgenähtes Utensilo nach dieser Anleitung worin sich Nasensauger, Nagelschere, selbstgemachte Wundschutzcreme mit Heilkreide, selbstgemachtes Calendulaöl zur Babymassage, ein Fieberthermometer mit flexibler Spitze, eine Rassel aus Buchenholz und Flanellwaschlappen befinden.

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In der Kommode selber findet man alles, was man fürs Baby so braucht (hier meine Auflistung der Sachen, die wir fürs Neugeborene nützlich finden). Vieles haben wir vom ersten Kind übrig oder aus den Dachbodenkisten von Verwandten und Bekannten: Strampler, Bodys, Mützen, Pucktücher, Stoffwindeln und Überhosen, selbstgestrickte Socken aus Wollresten, Jäckchen und Spucktücher (die teils unschön fleckig und nicht mehr weiß zu kriegen waren, sodass ich sie einfach blau gefärbt hab – die Textilfarbe hatte eine Freundin noch rumstehen). Gefaltet habe ich fast alles nach der Konmari-Methode, um Platz zu sparen und den Überblick zu behalten. Ausserdem ist hier noch ein Babyphone, ein Schnuller aus Naturkautschuk (falls wir ihn brauchen) und etwas Heilwolle. In den unteren Schubladen befinden sich noch Schlafsäcke, Tragetuch und so weiter.

Gekauft haben wir davon folgendes:

  • Babyphone (gebraucht übers Internet)
  • Schnuller (den hier)
  • Mobile-Bauteile (ohne Plastik)
  • Dinkelspelz zur Füllung der Wickelunterlage
  • Eine kleine Pumphose (gebraucht auf einem Kleiderbasaar)
  • Wickelunterlage für unterwegs (gebraucht auf einem Kleiderbasaar)
  • Windelvlies

Sicher, das zweite Kind ist immer etwas günstiger auszustatten als das Erste, ich versuche mich jetzt aber generell immer zu fragen: Was brauchen wir wirklich? Welche Anforderungen müsste es erfüllen? Gibt es etwas im Haus, was ich umfunktionieren kann oder woraus ich es selber herstellen kann? Gibt es Alternativen? Muss ich es kaufen, oder kann ich es auch anders herbeischaffen, etwa über einen Tausch? Wenn ich es kaufen muss, gibt es das Ding gebraucht? Wenn nicht, möchte ich dieses Produkt und die entsprechende Firma durch einen Neukauf unterstützen? Wenn nein, nochmals: brauche ich das Ding wirklich?

Das Ganze ist zwar natürlich mit Zeitaufwand verbunden. Alles neu kaufen hätte aber sicher genauso viel Zeit, wenn nicht sogar mehr, in Anspruch genommen. Von den Kosten mal ganz abgesehen.

Wolle imprägnieren in der Waschmaschine

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Wolle ist was Feines. Ob Jacke, Strümpfe, Pullover oder Yogamatte, bei uns ist sehr viel davon zu finden.

Manche Teile – wie die Pullover aus Islandwolle oder die Walkwesten – imprägniere ich gern hin und wieder mit Wollwachs (mehr zum Thema Wollwachs bzw. Lanolin findet ihr hier). Anno dazumal habe ich bloß Windelüberhosen aus Wolle im Waschbecken per Hand imprägniert (wie, schrieb ich hier); gleichmäßiger, mengenfreundlicher und mit ähnlich geringem Aufwand geht das aber auch in der Waschmaschine. Dafür mische ich immer kurz vor dem Waschen untenstehendes Wollwaschmittel an, was genau für eine volle Ladung im Wollwaschgang der Waschmaschine bei 30 Grad ausreicht (besser für Wolle und die Umwelt: auf „kalt“ waschen). Es imprägniert und reinigt gleichzeitig.

Ihr braucht:

Einen leicht gehäuften Esslöffel geriebene Seife (vorzugsweise Alepposeife, Savon de Marseille oder Kernseife, Handseife geht aber auch)

Einen gehäuften Teelöffel Wollwachs

Seife und Wollwachs mit ca. 150 Milliliter Wasser im Wasserbad oder vorsichtig in einem kleinen Topf erhitzen, bis alles geschmolzen ist, und mit dem Schneebesen verrühren. Die Seife löst das Fett, sodass ein homogenes Wollwaschmittel mit honiggelber Farbe entsteht. Das Ganze in das Waschmittelfach der Maschine geben und wie gewohnt waschen.

Wundschutzcreme mit Heilkreide selber machen

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Ich habe mir vor Jahren eine Wundschutzcreme ausgedacht, mit der ich ganz zufrieden bin (den Post dazu findet ihr hier). Wirklich roten Hintern kann man damit aber nicht gut helfen – zu viele Tomaten genascht und schon muss eine gekaufte Creme her, weil die selbstgemachte Wundschutzcreme nicht ausreicht. Es musste also eine Änderung her. Da die alte Rezeptur aber vielen mit Hautproblemen wie Neurodermitis helfen konnte und als tagtägliche Windelcreme gute Dienste leistet, habe ich sie auf dem Blog gelassen.

Erfreulicherweise bin ich vor kurzem Tante geworden und habe die alte Rezeptur nach etwas Recherchearbeit um eine Zutat ergänzt, welche rote Hintern schnell heilen lässt – ganz ohne Zinkoxid, was immerhin als wassergefährdend gilt (Quelle) und häufig mit Nanopartikeln versetzt wird (Quelle). Die Creme habe ich schon „am Objekt“ testen lassen und siehe da: nun sind rote Hintern passé.

Für Heilkreide habe ich mich entschieden, weil sie entzündungshemmende Eigenschaften hat (Quelle) und sich ganz fein mit der flüssigen Wundschutzcreme zu einer homogenen Masse verrühren lässt. Die Creme ist sehr ergiebig, zieht schnell ein und riecht schön nach Kräutern und Honig.

 

Hier nun mein etwas erweitertes Rezept für selbstgemachte Wundschutzcreme, die auch mit Stoffwindeln gut zu nutzen ist.

 

Ihr braucht:

 

75 Gramm Wollwachs anhydrid ohne Paraffin oder Pestizide

8 Gramm reines Bienenwachs

je 50 Milliliter Lavendel– und Kamillenöl und 100 Milliliter Calendulaöl (nicht das ätherische!)

5 Tropfen Teebaumöl

1 leicht gehäufter Teelöffel Heilkreide (ich habe Dreikronen- Heilkreide genommen)

Gläschen oder Töpfchen

 

Alle Zutaten bis auf das Teebaumöl und die Heilkreide sanft erwärmen (vorsichtig unter häufigem Rühren im Topf oder Wasserbad), bis alles geschmolzen ist. Den Topf vom Feuer nehmen, das Teebaumöl und die Heilkreide mit einem Schneebesen gut unterrühren, bis eine homogene Masse entstanden ist, und noch heiß in die Gläschen füllen.

Kleine Behälter und saubere Finger beim benutzen der Creme sind wichtig, damit sich keine Bakterien einnisten können. Nicht angebrochene Töpfchen halten sich einige Jahre. Bei sehr heißen Temperaturen wird die Creme wieder flüssig, was der Wirkung zwar keinen Abbruch tut, bei nicht dicht genug schließenden Behältern aber für eine Sauerei in der Wickeltasche sorgen kann.

Wer nicht so viele Zutaten zur Hand hat oder es etwas einfacher mag, dem empfehle ich meine selbstgemachte Ringelblumensalbe als einfache Wundschutzcreme.

Selbstgemachtes Zahnpuder: unser Favorit

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Hier mal wieder ein Zahnpflegepost. In den letzten 3 Jahren haben wir schon vieles ausprobiert: von reinem Birkenzucker bis hin zu selbstgemachter Zahnpasta (die Rezepte findet ihr hier und hier) und selbstgemachtem Zahnpuder. Diese einfache Mischung aus zwei Zutaten hat sich allerdings bei uns bewährt, ist plastikfrei und putzt die Beißer gut sauber. Die Idee habe ich von C. und G. Danke dafür!

Zunächst ein Paar Worte zu meinen verwendeten Inhaltsstoffen. Natürlich kann man Zahnpuder auch sehr einfach anders herstellen, etwa aus Natron und Stevia. Ich habe mich allerdings für folgende Zutaten entschieden.

Birkenzucker

Birkenzucker (auch als Xylit oder Xylitol bekannt) ist ein natürlicher Zuckerausstauschstoff (kein Süßstoff), der den Zahnschmelz stärken, die Bildung von Plaque und Karies verhindern und die Mundflora verbessern soll (Quelle). Es schmeckt ähnlich süß wie der normale Haushaltszucker, meines Erachtens aber etwas frischer. Bitte achtet beim Kauf auf ein reines Naturprodukt ohne Gentechnik. Wir bekommen unseren Birkenzucker im Bioladen in einem netten Schraubglas für 3,99 (was zunächst teuer klingt, aber ewig vorhält).

Schlämmkreide

Ob man Schlämm- bzw. Heilkreide zum Zähne putzen verwenden mag, ist eine subjektive Angelegenheit. Es sei gesagt dass Schlämmkreide als Naturprodukt neben Kalkschalen auch Silizium- und Aluminiumoxide enthält, die Kratzer im Zahnschmelz verursachen können (Quelle). Schlämmkreide hat an und für sich eine Mohshärte von 3 (Quelle), wobei der Zahnschmelz eine Mohshärte von 5 hat (Quelle) und kann in seiner Reinform dem Zahnschmelz nichts anhaben. Wer die Problematik umgehen möchte, greift zum chemisch hergestellten Kalziumkarbonat (auch PCC bzw. Calcium carbonicum praecipitatum genannt) stattdessen, welches man in der Apotheke bekommt. Beide sorgen für einen milden, gründlichen Putzeffekt.

Hier nun das Rezept.

Ihr braucht:

1 gehäufter Teelöffel Schlämmkreide oder Kalziumkarbonat

1 gehäufter Teelöffel Birkenzucker

Beide Zutaten in ein Glas oder eine Dose geben, schließen, gut schütteln. Mit einem kleinen Löffel auf die feuchte Zahnbürste auftragen (wir benutzen diese veganen Holzzahnbürsten) und wie gewohnt putzen.

Wie immer gilt: Ich bin kein Arzt und behaupte auch nicht, einer zu sein. Ich teile hier bloß meine Erfahrungen und übernehme keine Haftung für Nebenwirkungen oder Schäden. Ob ihr meine Alternativen übernehmt, ist gänzlich euch überlassen und in eurer Verantwortung.

Holzbutter selber machen

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Im Dezember haben wir mit Hilfe meines selbstgemachten Möbelwachses die Spielküche unseres Sohnes wunderbar behandeln können. Die Küche besteht zum Großteil aus Fichte; dafür hat die Olivenöl-Bienenwachsmischung ganz wunderbar funktioniert, da Fichte ein Weichholz ist und sich mit dem Wachs schön vollgesogen hat. Will man allerdings Hartholz behandeln, kann die Oberfläche durch das Olivenöl furchtbar klebrig werden. Da zieht die Rezeptur nicht so gut ein. Diese Holzbutter ist für die Harthölzer gedacht, die ihr gegen Feuchtigkeit schützen möchtet. Funktioniert abr auch für Weichholz. Spielsachen und Möbel, Kochlöffel, Frühstücksbrettchen, Schalen und andere Küchentuntensilien aus Holz werden so zu neuem Leben erweckt. Vielleicht hat sie ein gutmeinender Besucher mal in die Spülmaschine getan? Keine Bange, wenn es nicht zu oft geschieht kann diese Holzbutter alles wieder richten. Wir werden damit auch unsere neue Küche samt Arbeitsflächen behandeln, die wir gerade aus Buchenholz bauen. Olivenholz und Eiche freuen sich besonders über diese Holzbutter.

Ihr braucht:

20 Gramm Bienenwachs

100 Gramm Kokosöl

Beide Zutaten in einen Topf geben, auf niedriger Hitze schmelzen lassen, abkühlen lassen. Mit einem Baumwoll- oder Leinentuch sparsam auf die zu behandelnden Holzflächen auftragen. Lieber zwei dünne Schichten auftragen, als eine Dicke! Überschüssige Holzbutter könnt ihr allerdings auch gut mit einem trockenen Tuch abwischen.

So sah unser Pfannenwender aus Olivenholz vorher aus:

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Und so nach der ersten Behandlung:

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… Wellness für Holzutensilien bedeutet: immer wieder mal nachbehandeln.