Archive for Januar 2014

Spülung selber machen

Wer meine Anleitungen für selbstgemachte Shampoos kennt (hier, hier und hier) vermisst vielleicht noch die selbstgemachte Spülung dazu. Da ich aber lieber auf altbewährte Hausmittel wie Apfelessig, Kamillentee (bei hellem Haar) oder Schwarztee (bei dunklem Haar) zurückgreife oder einfach nach dem duschen etwas selbstgemachte Haarbutter in die Spitzen reibe, ist eine selbstgemachte Spülung bisher nicht dabei gewesen.

Es gibt viele selbstgemachte Spülungen: aus Eiern oder Bier, aus Avocados, Joghurt, Kokosöl oder Tees. Viele sind allerdings nicht gerade alltagstauglich, und zum schnellen Duschen im schwimmbad weniger geeignet. Dafür empfehle ich die nachfolgende Spülung zum selber machen – nehmt nur wenig davon und probiert mit den Mengen herum, bis ihr das für euch richtige Mischverhältnis raushabt. Ihr könnt es in einer kleinen Dose oder in einem alten Probenfläschchen aufbewahren, es hält sich allerdings nur ca. 1 Woche, wenn ihr selbstgemachtes Aloe-Vera-Gel verwendet (ansonsten gut 3 Wochen, vor allem wenn ihr es im Kühlschrank lagert). Ich empfehle euch, kleine Mengen anzurühren, dann bleibt es länger frisch.

Ihr braucht:

1 Esslöffel Honig
1 Esslöffel Aloe-Vera-Gel
1 Esslöffel Olivenöl, Mandelöl oder Avocadoöl

Alle Zutaten in einer Rührschüssel gut mit dem Schneebesen oder Pürierstab vermengen, fertig. wer mag kann noch ein Paar Tropfen ätherisches Öl hineingeben (z.B. Lavendel und Zitrone). Wie gehwohnt nach dem Waschen in die Längen geben, kurz einwirken lassen und ausspülen.

Vollwert: Zitronenkekse

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Diese Zitronenkekse sind nicht so süß und schmecken auch Kindern gut als kleine Nascherei.

Ihr braucht:

1 Ei
300 Gramm Dinkel-Vollkorn-Mehl
100 Gramm Rohrohrzucker
125 Gramm Butter
6-8 Esslöffel Zitronensaft
Etwas Mehl zum ausrollen

Alle Zutaten mit den Händen zu einem schönen Teig verkneten, dann eine halbe Stunde kalt stellen. Mit einem Nudelholz oder einer leeren Glasflasche ausrollen, Formen ausschneiden oder ausstechen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und bei 180 Grad 10-15 Minuten backen.

Yogamatte ohne Plastik

 

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Ich freue mich riesig über eine neue Errungenschaft in unserem Haushalt: ich mache einiges an Sport zuhause, habe aber aus lauter Trotzigkeit immer mit einem dicken Handtuch oder einem Badvorleger als Unterlage vorlieb genommen, auch wenn die rutschten, zu kurz waren oder einfach unbequem. Yoga- oder Sportmatten ohne Plastik sind wohl kaum zu bekommen, dachte ich. Dann bin ich aber doch fündig geworden, und habe mir mal was gegönnt: eine Yogamatte aus Bio-Wolle und einer Schicht Naturlatex untendrunter, damit nichts wegrutscht. Damit ist sie auch 100% kompostierbar. Beim Zelten werde ich sie als Isomattenersatz benutzen. Ich bin begeistert.

Thermoskanne ohne Plastik

Da mich das Thema Plastikvermeidung schon länger beschäftigt, es manchmal aber wirklich schwierig ist, sinnvolle Lösungen und Alternativen zu finden, ohne dann gleich auf Silikon oder Aluminium zurückgreifen zu müssen, habe ich seit einer ganzen Weile auf eine Thermoskanne verzichtet.

Ein Milchfläschchen in einer dicken Wollsocke verpackt bleibt länger warm, oder man wärmt einen Roggensack oder Kirschkernkissen an und legt es um einen Kochtopf, damit der Inhalt länger warm bleibt. Da wir aber viel unterwegs sind – auch beruflich – und die Sockenlösung nur kurzfristig warm hält, musste eine andere Lösung her, um Tee oder Suppe warm zu halten.

Thermoskannen sind ja vomPrinzip her eine großartige Erfindung, allerdings sind sie kaum auslaufsicher, plastikfrei, kostengünstig, stabil und wirklich zuverlässig zu bekommen. Ausserdem – der Geschmack von Tee aus diesem spröden Plastikbecher… Hmpf. Wir haben uns letztenendes für einen Kompromiss entschieden: teuer, mit einem Deckel aus Plastik, aber immerhin BPA-frei, Alu-frei, Blei-frei, mit lebenslanger Garantie und aus Edelstahl – das Plastik ist übrigens nur aussen dran und kommt nicht mit der Nahrung oder dem Getränk in Berührung: die Thermoskanne der Firma Klean Kanteen.

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Die Flasche hält tatsächlich was sie verspricht: 6 Stunden warm bzw. richtig heiß halten und bis zu 24 Stunden kalt. Da kann auch der nächste Zelturlaub kommen.

Wenn es mal etwas mehr sein sollte, verlassen wir uns immer noch auf den alten Henkelmann meiner Mutter aus den 70er Jahren. Hier ist immerhin die Hauptkomponente Glas, und er tut noch treu seinen Dienst.

Wie haltet ihr nachhaltig Essen und Getränke warm oder kalt?

Wolle selber imprägnieren

In diesem Post geht es darum, Wolle mit Wollwachs zu behandeln, um sie wasserabweisend zu machen. Dies ist insbesondere bei Windelüberhosen aus Wolle wichtig (meinen Post zu Stoffwindeln findet ihr hier), aber auch Lodenjacken und andere Wollsachen, die etwas wetterfester sein sollen, können die gelegentliche Behandlung gut gebrauchen. Nach dieser Anleitung bekommt ihr das übrigens auch ganz ohne lästige Wollwachsflecken hin.

Welches Wollwachs sollte ich nehmen?

Oft ist das Wollwachs bzw. Lanolin, was man auf dem Markt findet, mit Vaseline gepanscht, mit Pestiziden verseucht oder mit Wasser gestreckt. Davon rate ich sehr ab. Kleine Tuben sind auch viel teurer als ein kleiner Topf. Lest hier meinen Post zum Thema Wollwachs mit Kaufempfehlung.

Woran erkenne ich, ob ein Wollstück imprägniert werden muss?

Der Wassertest: Wenn das Wollstück schwimmt und sich an der Oberfläche kleine Wasserpfützen bilden, ist alles gut. Wenn das Teil oben schwimmt, sich ein Paar Pfützen an der Oberfläche gebildet haben aber auch einige stellen sich mit Wasser vollgesogen haben, könnte die Bahandlung nicht schaden. Wenn die Überhose sich komplett vollsaugt und nach unten sinkt, ist es höchste Zeit, mal folgendes zu tun:

Das Wollstück waschen

Manche Wollsachen vertragen die Waschmaschine (30 Grad im Wollwaschprogramm, nicht überschleudern), andere wäscht man besser per Hand. Dafür lauwarmes Wasser in das Waschbecken fließen lassen, mit wenig Shampoo oder Wollwaschmittel waschen, ein Paar Minuten sitzen lassen, ausspülen.

Mit Wollwachs imprägnieren

Hierfür braucht ihr Wollwachs, Shampoo oder Wollwaschmittel und ein kleines Gefäß zum mischen (etwa ein kleines Marmeladenglas mit Deckel). Wenig Wollwachs reicht völlig aus! Für eine Windelhose etwa benötigt ihr bloß eine etwa erbsengroße Portion davon, für einen Wollpullover etwa einen gestrichenen Teelöffel. Dies mit etwa gleich viel Wollwaschmittel oder Shampoo in das Gefäß tun und dieses anschließend mit heißem Wasser (so heiß es der Wasserhahn ausspuckt reicht) im Gefäß schütteln, bis das Ganze weißlich aussieht und keine Klümpchen zu sehen sind. Das Wollstück in etwas lauwarmem Wasser durchspülen und das Wollwachsmittel langsam unter ständigem Rühren im Wasser verteilen. Das Gefäß ausspülen und diesen Rest ebenfalls ins Waschwasser hineingeben. Die Wolle gut 10 Minuten in diesem Wollwachsbad lassen. Dann das Wollstück falten, vorsichtig ausdrücken, in einem Handtuch aufwickeln und nochmals gut drücken. Anschließend etwas in Form ziehen und an die Wäscheleine hängen. Zum trockenen braucht das gute Stück bis zu 48 Stunden.

Haarbutter selber machen

Nach längerer Zeit habe ich jetzt wieder etwas für euch zusammengerührt: Haarbutter. Die Spitzenpflege bekommt ihren Namen von der Konsistenz. Ich nehme hier Avocadoöl und Olivenöl, was bei mir zu schönem Glanz und super weichen, gut kämmbaren Haaren führt. Manches Haar mag allerdings lieber leichtes Öl, wie Sesamöl oder Mandelöl. Einfach herumexperimentieren, bis die Mischung für euch passt.

Ihr braucht:

8 Gramm Bienenwachs oder Carnaubawachs
70 Gramm Kakaobutter
4 Esslöffel Olivenöl
4 Esslöffel Avocadoöl
1 leicht gehäufter Teelöffel Wollwachs oder Kokosöl
30 Tropfen ätherisches Zitronenöl

Alle Zutaten bis auf das ätherische Öl in einem Wasserbad zum schmelzen bringen. Masse vom Feuer nehmen, das ätherische Öl untermischen, in kleine Gläschen oder Döschen füllen.

Tipp: gaaaaanz sparsam verwenden und vor dem Auftragen zwischen den Handtellern verteilen.

Gekörnte Gemüsebrühe selber machen

Ich koche gern mit fertiger Gemüsebrühe, aber sie ist teuer und oft mit Geschmacksverstärkern, Emulgatoren, Konservierungsstoffen, Zucker oder sonstigem Kram angereichert und ausserdem nur selten ohne Plastik zu bekommen.

Also selber machen!

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Ihr braucht:

150 Gramm Suppengemüse, fein gerieben (z.B. Karotten, Sellerie, Lauch, Schalotten, Zwiebeln, frische Petersilie)
250 Gramm Salz
150 Gramm Speisestärke
3 Esslöffel Sonnenblumenöl
Gewürze und Kräuter nach Wahl (Muskat, Lorbeer, Liebstöckel, Pfeffer…)

Das Gemüse auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech ausbreiten. In die pralle Sonne, auf eine Heizung oder bei 100 Grad in den Backofen schieben und das Gemüse gelegentlich wenden, bis es trocken ist. Im Backofen dauert das Trocknen ca. 30 Minuten.

Alle weiteren Zutaten untermischen, in Schraubgläser füllen. Hält sich lange, schmeckt gut und ist nicht nur kostengünstiger, sondern auch viel ergiebiger als die gekaufte Brühe.

Tipp: mit mehr Öl anrühren und in Eiswürfelbehälter einfrieren, dann habt ihr selbstgemachte Brühwürfel.